Ukraine-Krise: Börsen rutschen ab, Ölpreis steigt - Finanzen & Börse - derStandard.at › Wirtschaft
In Europa geben die Börsen deutlich nach. Der Ölpreis steigt, Brent kostet so viel wie zuletzt 2014. Auch die Krisenwährung Gold hat sich verteuert
22. Februar 2022, 10:09
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Die Verschärfung des Ukraine-Konflikts hat die Märkte am Dienstag wieder auf Talfahrt geschickt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Entsendung russischer Truppen in die Separatistengebiete in der Ostukraine im Rahmen einer laut Russland "friedenserhaltenden Mission" angekündigt. Damit "sind wir einer militärischen Intervention sehr viel näher, was natürlich die Stimmung an den Märkten deutlich verschlechtern wird", sagte Carlos Casanova, leitender Asien-Ökonom bei der Privatbank UBP.
Asien: In Asien sind die Börsen schwächer aus dem Handel gegangen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 2,1 Prozent tiefer. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,7 Prozent auf 1.877 Punkte. Die Börse in Schanghai lag 1,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzen verlor 1,6 Prozent.
Europa: In Europa zeigte sich schon vorbörslich, dass es talwärts geht. Der Euro-Stoxx-50 gab zur Eröffnung mehr als zwei Prozent ab, der Dax rutschte ebenfalls um etwas mehr als zwei Prozent ab. In London büßte der FTSE-100 mehr als ein Prozent ein, der französische Index CAC-40 gab um knapp zwei Prozent nach.
Der ATX in Wien gab 3,4 Prozent ab. Zu den größten Verlierern zählte im Frühhandel Raiffeisen, die knapp zehn Prozent einbüßte. Aktien der Erste Group verbuchten ein Minus von 4,5 Prozent, Voestalpine verlor 3,7 Prozent. Wienerberger gab um 3,4 Prozent nach, während Andritz und OMV jeweils um rund drei Prozent abrutschten.
Russland: An den russischen Märkten ging es zur Eröffnung steil bergab. Der russische RTS-Index sackte am Dienstagmorgen um fast sieben Prozent ab.
Ölpreis: Die Ölpreise stiegen am Dienstag weiter. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 97,63 US-Dollar (86,11 Euro). Das waren 2,24 Dollar mehr als am Vortag. Zwischenzeitlich erreichte der Preis für diese Sorte den höchsten Stand seit 2014. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zog um 3,60 Dollar auf 94,67 Dollar an.
Gaspreis: Die europäischen Gaspreise reagierten in der Früh mit deutlichen Preisaufschlägen von rund 13 Prozent.
Gold: Das Edelmetall wird in Krisen gerne als sicherer Hafen gekauft. Die Feinunze verteuerte sich am Dienstag um 0,2 Prozent auf 1.909,33 Dollar und kostete damit so viel wie zuletzt vor neun Monaten.
US-Börsen: Die Wall Street blieb am Montag feiertagsbedingt geschlossen. Die Handelseröffnung am Dienstag wird daher mit Spannung erwartet. (red, 22.2.2022)
Anmerkung: Die genannten Kurse und Zahlen beziehen sich auf den Stand um 9 bis 9.30 Uhr.