Live: Salzburg gastiert in der Champions League bei Real Madrid

4.500 Fans hatten die Salzburger in die spanische Hauptstadt begleitet. Der Gästesektor war so voll, dass im Streit um die besten Plätze sogar die Fäuste flogen. Im Gegensatz zu einem Anhänger sollte sich die Mannschaft auf dem Spielfeld aber danach keine blutige Nase holen. 

Real Madrid feierte am Ende einen klaren 5:1-Erfolg, holte wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg. Salzburg hingegen hat endgültig keine Chance mehr auf die K.o.-Phase. Das erste Pflichtspiel des Jahres darf trotz der klaren Niederlage als Mutmacher betrachtet werden.

Die jungen Salzburger ließen sich von rund 80.000 im Estadio Bernabeu nicht beeindrucken. Die Gäste waren zunächst sogar das bessere Team. Den ersten Torschuss gab Bidstrup ab (8.), noch besser machte es Gloukh, der  knapp verfehlte (10.). Trainer Letsch hätte sich die Haare gerauft, wenn er welche hätte. 

Steigerung

Eines war jedoch klar zu erkennen: Letsch, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist, hat vor seinem ersten Pflichtspiel wohl die richtigen Worte gefunden. Seine Mannschaft zeigte einen beherzten Auftritt. So mutig und aggressiv, wie man Salzburg im Herbst nur selten bewundern konnte.  War vielleicht doch die ganz große Sensation möglich? Nein.Der Qualitätsunterschied wurde von Minute zu Minute deutlicher, und schließlich holten die Königlichen den österreichischen Vizemeister noch vor der Pause auf den Boden der Realität. Zwei Mal assistierte Bellingham, zwei Mal traf Rodrygo ins lange Eck (23., 34.). Besonders hervorzuheben war der zweite Treffer, den Bellingham mit der Ferse vorbereitete. Doch Salzburg ließ sich auch vom 0:2-Pausenrückstand nicht aus dem Konzept bringen, verkaufte sich gegen Mbappe und Co. teuer. 

Bis Keeper Blaswich ein folgenschwerer Fehler unterlief. Statt den Ball wegzuschlagen wollte er Mbappe austanzen. Der Superstar aus Frankreich war aber hellwach, nahm dem Goalie den Ball ab und schob ihn zum 3:0 über die Linie (48.). Sein 51. Treffer in der Königsklasse. 

Bitter für Blaswich, der den Vorzug gegenüber Schlager erhalten hatte. Weil Letzterer in der Vorbereitung krank war, durfte Blaswich in Madrid spielen, Schlager ist nächste Woche gegen Atletico im Tor. „Danach gibt es eine klare Nummer eins“, hatte Letsch angekündigt. Schlager ist jetzt wohl in der Poleposition.

Als Vinicius jr. Dedic und Baidoo alt aussehen ließ und zum 4:0 traf (55.), war die Gefahr in ein Debakel zu laufen plötzlich doch da. Trotz guter Leistung der Salzburger. In der 64. Minute wurde es laut im Stadion, obwohl der Ball gar nicht rollte. David Alaba wurde eingewechselt, kam zu seinem zweiten Einsatz nach seiner Verletzung. Waren es bei seinem Comeback in der Liga am Sonntag noch 14 Minuten, reichte es diesmal schon für knapp eine halbe Stunde. Die Real-Fans feierten den ÖFB-Star mit „David Alaba“-Sprechchören, auch die Gäste-Anhänger applaudierten. Und ÖFB-Teamchef Rangnick – im Bernabeu als TV-Experte im Einsatz – freute sich darüber, dass sein Abwehrchef auch gleich die königliche Verteidigung dirigierte.Alaba durfte noch jubeln, als Vinicius jr. seinen zweiten Treffer zum 5:0 erzielte (77.). Den Schlusspunkt setzte aber Bidstrup mit einem Volley-Tor zum 1:5 (85.). Ein verdientes Ehrentor.