Börsen-Ticker: DAX weitet Verluste aus


Der Auftakt in die neue Woche bescherte überwiegend Verluste. Doch die Börsen konnten sich zum Handelsende von ihren Tiefständen lösen. In New York verlor der Dow Jones nur ein halbes Prozent auf 33.892 Punkte. Der NASDAQ schloss unverändert.
Die New Yorker Börsen haben den Handel mit etlichen russischen Aktien ausgesetzt. Der Finanzdienstleiter MSCI will russische Titel aus seinen bedeutenden Indizes nehmen.
Weltweit waren Rüstungsaktien gesucht. In New York zum Beispiel Lockheed. Im MDAX verteuerte sich die Aktie von Rheinmetall um 25 Prozent, nachdem die Bundesregierung die Bundeswehr mit 100 Milliarden Euro runderneuern will.
Minuszeichen gab es vor allem bei den Bankaktien, denn die massiven Sanktionen gegen Russland betreffen vor allem den Bereich Finanzen. Die Deutsche Bank verbilligte sich um 5 Prozent. Der DAX schloss 0,7 Prozent tiefer bei 14.461. Der Euro kostete 1, 12 10 Dollar.
20.15 Uhr - Rüstungswerte hoch im KursEine Branche, die bislang ein schlechtes Image hatte, steht hoch im Kurs. Die Unternehmen aus der Rüstungsindustrie.
Die Aktie von Rheinmetall verteuerte sich um 25 Prozent auf 133, 60 Euro. In der Spitze war sie bis auf 160 Euro geschossen.
Für den Rüstungselektronikhersteller Hensoldt ging es um fast 43 Prozent nach oben. ThyssenKrupp stellt nicht nur Stahl her, sondern baut auch U-Boote und Marineschiffe. Die Aktie verteuert sich um über 11 Prozent.
Sie alle profitierten von der Ankündigung der Bundesregierung, in die Bundeswehr 100 Milliarden Euro investieren zu wollen.
18.15 Uhr - Supernervöse Börsen zum WochenstartDie Börsen waren und sind supernervös. Die Börsianer hofften, dass die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine erfolgreich sind. Phasenweise war der DAX auf 14.100 Punkte abgerutscht. Am Ende hatte er nur 106 Punkte tiefer bei 14.461 geschlossen. Als nachbörslich die Meldung kam, die Verhandlungen gingen ohne Ergebnis zu Ende, gab er aber nur noch leicht nach.
Aktie des Tages war Rheinmetall mit plus 25 Prozent. Der Rüstungskonzern aus dem MDAX profitiert von der gestrigen Entscheidung, dass für die Bundeswehr 100 Milliarden Euro bereitgestellt werden.
Unter Druck standen vor allem die Bankaktien: Deutsche Bank verloren 5,2 Prozent, Commerzbank minus 7,3 Prozent. Grund: Russland wird von SWIFT ausgeschlossen, die russische Notenbank ist mittlerweile weitgehend isoliert.
17.50 Uhr – Delivery Hero, Siemens Energy und Zalando mit GewinnenEin Blick auf die 40 deutschen Unternehmen im DAX: Heute sieht die Börse 17 Aktiengesellschaften mit Gewinnen und 23 Unternehmen mit Verlusten. Im Folgenden der Stand (17.50 Uhr) des Börsentages:
Aktuell stehen die Unternehmen Delivery Hero, Siemens Energy und Zalando als Gewinner da, mit einem Kursgewinn von 9,6 Prozent (Delivery Hero), 8,4 Prozent (Siemens Energy) und 5,9 Prozent (Zalando).
Bisherige Schlusslichter sind Deutsche Bank mit -4,8 Prozent, Volkswagen mit -4 Prozent und Continental mit -3,3 Prozent Kursverlusten.
Von der Börse München (gettex) beziehen wir Kursdaten, die wir mit Hilfe automatisierter Datenverarbeitung in Text umwandeln. Letzter Stand der Daten ist 17.50 Uhr, berechnet wird die Entwicklung seit kurz vor 18 Uhr des letzten Handelstags. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
15.42 Uhr – Dow Jones und Nasdaq starten mit VerlustenNach härteren Sanktionen des Westens gegen Russland geraten US-Banken unter Druck. JPMorgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und Morgan Stanley geben durchschnittlich zwei Prozent nach.
Die Aufstockung der Militärausgaben in Deutschland um 100 Milliarden Euro lässt Anleger bei US-Rüstungsfirmen zugreifen. Die Aktien von Lockheed Martin, Northrop Grumman oder Raytheon Technologies steigen um 2,5 Prozent.
Der Dow Jones notiert rund ein Prozent tiefer. Die US-Technologiebörse Nasdaq verliert nur rund 0,25 Prozent.
11.17 Uhr - Rosneft-Ausstieg belastet BP-AktieWegen des Ukraine-Kriegs will der britische Ölkonzern seine knapp 20-prozentige Beteiligung an der russischen Öl-Firma Rosneft abstoßen. Das sei eine schmerzhafte Trennung für BP, so heißt es von Analysten. Denn Rosneft habe im vergangenen Jahr schließlich 21 Prozent zum Konzerngewinn beigetragen. Darüber hinaus drohen BP durch den Verkauf nach eigenen Aussagen Abschreibungen im Volumen von bis zu 25 Milliarden Dollar. Das beschert der BP-Aktie den größten Kursrutsch seit drei Monaten mit einem Minus von 6,7 Prozent an der Börse in London. Rosneft-Aktien hatten in den vergangenen Tagen zeitweise 70 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Heute gibt es noch keinen Aktienkurs. Der Handel an der Börse in Moskau ist nach vor ausgesetzt. Der Ölpreis steigt. Das Barrel Nordseeöl legt 4 Dollar 93 zu auf 102,86 Dollar.
09.15 Uhr - DAX startet mit tiefroten ZahlenDer DAX hat die neue Woche mit einem kräftigen Minus begonnen. Er verliert jetzt 1,9 Prozent auf 14.284 Punkte. Beim MDAX steht nur ein kleines Minus von 0,3 Prozent zu Buche. Hier stemmen sich Aktien von Unternehmen, die Rüstungsgüter produzieren, gegen den schwachen Trend, wie Rheinmetall mit plus 39 Prozent oder ThyssenKrupp mit plus 6,6 Prozent. Die Ukraine-Krise hat sich über das Wochenende noch einmal verschärft und die EU die Sanktionen gegen Russland und die russische Zentralbank verschärft. Die hat daraufhin den Leitzins in Russland von 9,5 auf 20 Prozent mehr als verdoppelt. Der Rubel war erneut stark unter Druck geraten und hatte rund ein Viertel seines Werts verloren. Heute sollen die Währungs- und Geldmärkte später öffnen, hieß es von der Notenbank. Und wann der Handel am Aktienmarkt beginnt, steht laut der Moskauer Börse auch noch nicht fest. Die Deutsche Börse hat den Handel mit russischen Banken ausgesetzt. Der Euro steht bei 1,11 76 Dollar.
08.12 Uhr - Ölpreis zieht anDie Furcht vor Lieferausfällen durch die Ukraine-Krise hat den Ölpreis am morgen verteuert. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet gut fünf Dollar mehr auf jetzt rund 103 Dollar. Unterdessen gab der britische Energieriese BP bekannt, dass er seine 19,75-prozentige Beteiligung am russischen Ölkonzern Rosneft aufgeben will. Saudi-Arabien bekräftigte indessen sein Festhalten an der Öl-Allianz mit Russland im Rahmen der Opec+. Übermorgen wollen die 23 Mitgliedsländer der Opec+ bei einer Telefonkonferenz über eine mögliche Produktionssteigerung beraten. Die Krisenwährung Gold steigt am Morgen um rund 1,1 Prozent auf 1.908 Dollar. Der Kurs der russischen Währung Rubel ist eingebrochen. Im Gegenzug ist der US-Dollar zeitweise um fast 42 Prozent gestiegen auf ein Rekordhoch von 119 Rubel. An den deutschen Aktienmärkten wird der DAX vorbörslich 350 Punkte niedriger gesehen bei 14.215 Punkten. Der Euro steht bei 1, 11 62 Dollar.
07.01 Uhr - Nervöser Wochenstart in AsienDie Ukraine-Krise hat sich über das WE noch einmal verschärft. Der russische Präsident Putin hat die Atomstreitkräfte des Landes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und die EU hat die Sanktionen gegen Russland verschärft. So blockiert Brüssel alle Transaktionen der russischen Zentralbank, zudem wird Russland gezielt teilweise vom Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Und der gesamte Luftraum der EU wird für russische Flugzeuge gesperrt. Das dürfte die russische Wirtschaft treffen.
Der Wochenstart an den asiatischen Börsen ist verhalten. In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei wenig verändert mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent bei 26.527 Punkten, der Shanghai Composite büßt 0,1 Prozent ein, in Hongkong geht es um 0,9 Prozent nach unten. Der Ölpreis ist um mehr als 5 Dollar nach oben geschnellt auf jetzt 103,15 je Barrel Nordseeöl. Der Euro notiert mit 1,11 56 Euro.
06.17 Uhr - EZB: EU-Töchter der Sberbank insolventDie Russische Wirtschaft spürt erste Auswirkungen der westlichen Sanktionen. So würden die europäischen Tochtergesellschaften der Sberbank, eines der größten russischen Finanzinstitute, wahrscheinlich zahlungsunfähig, erklärte die Europäische Zentralbank in der Nacht. Aufgrund von Massenabhebungen habe die Sberbank erhebliche Einlagenabflüsse hinnehmen müssen, so die EZB. Daher werde sie in naher Zukunft möglicherweise nicht in der Lage sein, Schulden oder sonstige Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu begleichen. Betroffen sind demnach die in Österreich ansässige Sberbank Europe AG sowie ihre Tochtergesellschaften in Kroatien und Slowenien. Es gibt aber auch eine Niederlassung in Deutschland.
Montag, 28. Februar 2022