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Elon Musk nennt Hitlergruß-Vorwürfe "sooo langweilig"

Elon Musk nennt HitlergrußVorwürfe sooo langweilig
Elon Musk bedankte sich bei den Anhängern des neuen US-Präsidenten, hielt dann seine rechte Hand ans Herz und streckte sie in einer schnellen Bewegung nach oben

Vor Trump-Fans

Elon Musk bedankte sich bei den Anhängern des neuen US-Präsidenten, hielt dann seine rechte Hand ans Herz und streckte sie in einer schnellen Bewegung nach oben

aktualisiert am 21. Jänner 2025, 16:34

Elon Musk
Elon Musk bedankte sich mit dieser Geste bei seiner Rede vor Trump-Fans.
Foto: AFP/ANGELA WEISS

Washington / Palo Alto – Tech-Milliardär Elon Musk hat am Dienstag Kritik an einer Geste zurückgewiesen, die wie ein Hitlergruß aussah. Musk war einer der Redner in der Washingtoner Capital One Arena zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump. Er bedankte sich bei den Anhängern des neuen Präsidenten, hielt dann seine rechte Hand an sein Herz und streckte sie in einer schnellen Bewegung nach oben weg.

Danach wiederholte er die Geste noch einmal in eine andere Richtung. "Mein Herz fliegt euch zu", sagte er danach. Viele Nutzer auf Musks Plattform X merkten an, dass die Geste an einen Hitlergruß erinnere. Der Sender CNN wiederholte die Szene in seinem Programm mehrfach. Die Zuschauer seien selbst klug genug, sich eine Meinung dazu zu bilden, sagte eine Moderatorin.

Musk: "Schmutzige Tricks"

Musk wies die Kritik in seinem Onlinedienst X zurück: Seine Gegner bräuchten "bessere schmutzige Tricks", schrieb er. Der "'Jeder ist Hitler'-Angriff" seiner Gegner sei sei "sooo langweilig", so Musk.

Video: Elon Musks umstrittene Geste
AFP

In rechten Kreisen in den USA wurde Musk Medienberichten zufolge für seine Geste gefeiert. Der Autor Evan Kilgore, ein Unterstützer Trumps, nannte Musks Aktion "unglaublich". Die rechtsextreme und rassistische Gruppe White Lives Matter postete auf Telegram ein Lob für Musk: "Elon Musk stoppt den Genozid an den Weißen. Danke, dass du uns (manchmal) hörst. Die weiße Flamme wird sich wieder erheben."

Historikerin: Klares "Sieg Heil"

Die US-Historikerin Claire Aubin, die sich mit Nationalsozialismus in den USA befasst, schrieb auf X, Musks Gruß sei in der Tat ein "Sieg Heil" wie bei Hitler gewesen. "Nach meiner professionellen Einschätzung haben sie alle recht", schrieb sie mit Blick auf viele Nutzer, die das genauso sahen. Auch die Faschismusforscherin Ruth Ben-Ghiat schrieb auf X, dies sei ein "Nazi-Gruß" gewesen – "und zwar einer, der ziemlich aggressiv war".

Von der NGO Anti-Defamation League (ADL), die sich gegen Antisemitismus einsetzt, wurde Musk hingegen in Schutz genommen. "Elon Musk machte eine unbeholfene Geste in einem enthusiastischen Moment, keinen Nazi-Gruß", erklärte die ADL auf X. Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez schlussfolgerte daraus, dass man offiziell aufhören könne, "sich an Sie als glaubwürdige Informationsquelle zu wenden".

"Höchst irritierend"

"Natürlich ist diese Geste höchst irritierend", erklärte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, am Dienstag. "Weit beunruhigender sind aber die politischen Positionen von Elon Musk, seine offensive Einmischung in den deutschen Bundestagswahlkampf und seine Unterstützung einer Partei, über deren demokratiefeindliche Ziele man sich keine Illusionen machen darf. Er sollte sich in Zukunft überlegen, für wen er Wahlkampf macht."

Die Grünen sprachen von einem "Skandal sondergleichen", der "weder mit unseren Werten in Österreich, noch mit den europäischen Werten vereinbar" sei. Lukas Hammer, Sprecher für Rechtsextremismus der Grünen, forderte Außenministerium und Innenministerium auf, Möglichkeiten für eine Verweigerung der Einreise für Musk zu prüfen. "Im Kontext seiner politischen Radikalisierung ist auch seine unmissverständliche Geste von gestern zu betrachten. Da darf man nichts verharmlosen", so Hammer in einer Aussendung.

Zuvor hatte Musk am Tag von Trumps Vereidigung von der "Rückkehr des Königs" geschwärmt. Seinen Beitrag auf X illustrierte Musk mit zwei Bildschirmaufnahmen: einmal dem einst gesperrten Trump-Account von Twitter und einmal dem neuen offiziellen Präsidentenprofil. Trump war beim X-Vorläufer Twitter im Jänner 2021 gesperrt worden, nachdem seine Anhänger das Kapitol in Washington gestürmt hatten. Musk hatte den Trump-Account wieder freigeschaltet, nachdem er Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft hatte. (red, APA, 20.1.2025)

Analyse: „Trump möchte Festung Amerika schaffen"
DER STANDARD
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