Erdbeben erschüttert Kroatien – „Es hat mich umgehauen“
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Berlin. Die Erdbebenserie im Mittelmeerraum reißt nicht ab. Am Dienstagabend bebte die Erde an der kroatischen Adriaküste. Was bekannt ist.
Ein Erdbeben hat am Dienstagabend Kroatien erschüttert, das berichteten mehrere kroatische Medien übereinstimmend. Die Stärke des Bebens wurde zunächst unterschiedlich angegeben. Experten der Universität Zagreb melden ein Hauptbeben der Stärke 4,8 und ein weniger starkes Nachbeben. In einigen Medien war auch von einer Erdbeben-Stärke von bis zu 5,3 auf der Richterskala zu lesen.
Unumstritten ist, dass das Epizentrum des Erdbebens etwa 14 Kilometer nördlich von Posedarje in einer Tiefe von 13 Kilometern lag. Etwa zehn Sekunden lang soll der Boden in der Region Dalmatien gebebt haben. Mehrere Menschen sollen nach Angaben kroatischer Medien reflexhaft und panisch ihre Häuser verlassen haben. Ein Anwohner sagte der kroatischen Zeitung „Slobodna Dalmacija“: „Es hat mich umgehauen.“ Andere berichteten von schwankenden Häusern, in der Küstenstadt Zadar habe die gesamte Altstadt gebebt. Der Zivilschutz des Landes rückte in der Region aus, größere Schäden sind bislang allerdings nicht bekannt.
Erdbeben: Mittelmeer-Länder zunehmend betroffen
Der Mittelmeerraum ist derzeit vermehrt Schauplatz seismischer Aktivitäten. Besonders betroffen ist Griechenland. Allein am Montag hat die Erde nordöstlich der Insel Santorini laut der Daten des Geodynamischen Instituts mehr als 120 Mal gebebt, also im Schnitt fünfmal pro Stunde. Viele der schwächeren Beben sind für die Einwohner kaum zu spüren. Erschütterungen der Stärke 4 und mehr jedoch kündigen sich nach Aussagen der Menschen mit einem tiefen Grollen aus dem Untergrund an. Und Beben ab der Stärke 4,7 sind selbst in der rund 230 Kilometer entfernten Hauptstadt Athen deutlich zu spüren.
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Auch die Gefahr erhöhter vulkanischer Aktivität oder sogar eines Ausbruchs können Experten derzeit nicht ausschließen, auch wenn die Meinungen dazu auseinandergehen. Fest steht, dass die aktuelle Erdbebenserie in der Region die vulkanische Aktivität leicht erhöht hat.
lro/dpa