Europa League: Fenerbahce und Lyon trennen sich torlos

Ein umkämpftes Duell zweier Traditionsmannschaften zwischen Fenerbahce und Olympique Lyon sorgt vor allem mit zwei harten Zweikämpfen für Aufregung und endet verdientermaßen mit 0:0.

Umkämpftes Spiel: Fenerbahce und Lyon trennen sich torlos. IMAGO/Seskim Photo TR
Das neue Jahr brachte der Lyonnais bislang noch kein Glück: Nur ein Sieg stand bislang bei den Franzosen zu Buche, besonders das Pokalaus beim Fünftligisten FC Bourgoin-Jallieu (2:4 i. E.) sorgte für eine Katerstimmung in der französischen Rhone-Alpes-Region. Vielleicht konnte da die Europa League Abhilfe bieten.
Schließlich entwickelte sich diese bislang zu einem Wohlfühl-Wettbewerb. Mit 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen war Olympique auf Kurs Achtelfinale - ganz anders als Fenerbahce. Dem 22. der Europa-League-Tabelle drohte vor dem Duell zweier Traditionsklubs ein Abrutschen aus den Playoff-Plätzen.
Fener mit besserem Start
Doch konnte die Mannschaft aus dem asiatischen Teil Istanbuls zuletzt auf nationaler Ebene viel Selbstvertrauen sammeln. Seit sechs Spielen waren die Schützlinge von Trainer José Mourinho ungeschlagen und knüpften auch gegen die Lyonnais nahtlos an die vergangenen Wochen an. Schon früh wurden die Gäste tief in die eigene Hälfte gedrückt. Gefährliche Torabschlüsse konnten jedoch nicht erspielt werden, auch da immer noch ein französisches Bein dazwischen war.
Rund 20 Minuten sollte es dauern, ehe die Gäste besser ins Spiel kamen und sich ihrerseits bei ersten Offensivbemühungen zeigten. Mikautadze verfehlte mit seinem akrobatischen Abschluss das Tor knapp (27.)
Nachdem allerdings beide Mannschaften defensiv strukturiert gestanden hatten und in der Vorwärtsbewegung die nötige Zielstrebigkeit missen hatten lassen, entwickelte sich nach dem schwungvollen Start der Hausherren ein umkämpftes Spiel. Tolisso (40.) und En-Nesyri (45.) hatten unter Mithilfe der gegnerischen Defensivreihen die einzigen Halbchancen.
Aufregung um Kumbedi und Niakhaté
Trotz der schwachen spielerischen Qualität sollte es in der ersten Halbzeit nicht an Gesprächsstoff mangeln, für die Aufreger sorgten zwei harte Zweikämpfe der Lyonnais-Verteidiger. Kumbedi hatte Szymanski mit offener Sohle an der Wade gestreift (31.) und Niakhaté rauschte mit hoher Intensität in Kahveci (45.+6). Nach einer Videoüberprüfung - der Ex-Mainzer hatte kurz vor der Pause zuerst die Rote Karte gesehen - ging es auch nach Wiederanpfiff mit elf gegen elf - und den beiden gelbverwarnten Spielern - weiter.
Ein Duell auf höherem spielerischen Niveau sollte im Ülker dennoch nicht auf die Fans warten, auch wenn En-Nesyri den Ball erstmals am Donnerstagabend über die Linie beförderte (56.). Der Torschütze nahm den Ball jedoch mit der Hand mit, zudem stand Vorbereiter Osayi-Samuel in der Entstehung im Abseits.
Dies sollte vorerst die letzte Offensivaktion der Hausherren bleiben, die Lyonnais trat in der Folge dominanter auf. Zu Abschlüssen sollte der Sechste der Ligue 1 jedoch vornehmlich nur aus der Distanz kommen, bei der besten Chance traf der Georgier Mikautadze frei am zweiten Pfosten den Ball nicht richtig (77.).
José Mourinho vor Endspiel
In der Schlussphase ließen beide Mannschaften das letzte Risiko missen, auch wenn Dzeko, im entscheidenden Moment noch gestört (84.), und Saint-Maximin (87.) sowie Benrahma auf der Gegenseite nochmal zu Abschlüssen kamen.
So blieb es bei einem torlosen Remis, das vor allem der Lyonnais mehr helfen sollte. Mit nunmehr 14 Punkten können die Franzosen am 30. Januar (21 Uhr) zuhause gegen Ludogorez Rasgrad den direkten Einzug ins Achtelfinale aus eigener Kraft festmachen, gleichzeitig wartet auf Fenerbahce (acht Punkte) ein Endspiel beim FC Midtjylland um den Einzug in die Play-offs.