Kinderpornos – Schauspiel-Star muss in Wien vor Gericht

Am Wiener Landesgericht steht nach der Causa RAF Camora ein weiterer aufsehenerregender Promi-Prozess bevor. Diesmal ist der Vorwurf jedoch heftiger. In der unrühmlichen "Hauptrolle": Schauspiel-Star Florian Teichtmeister, der sich Anfang Februar als Angeklagter vor Richter Stefan Apostol verantworten muss. Dem 43-jährigen gebürtigen Wiener wird der Besitz von kinderpornographischem Material angelastet.

13 Jahre Kinderpornos gesammelt

Die Staatsanwaltschaft Wien wirft ihm vor, zwischen Februar 2008 und August 2021 insgesamt 58.0000 (!) einschlägige Dateien von minderjährigen Personen gehortet zu haben. Der entsprechende Strafakt hat unlängst Rechtskraft erlangt. Zwei Gerichtssachverständige haben den Promi während des eigentlich noch umfangreicheren Ermittlungsverfahrens – alle anderen Vorwürfe wurden fallen gelassen – begutachtet, nämlich Psychiater Peter Hofmann und der Daten-Forensiker Karsten Theiner. Die Gutachten werden in der Hauptverhandlung erörtert. Ob die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird, war vorerst unklar.

Widerliche Bilder auf 22 Datenträgern

Teichtmeister habe – so der Vorwurf der Anklagebehörde – die Porno-Pics auf 2 Smartphones, zwei Laptops, einem Desktop, 13 externen Festplatten, einem USB-Stick und drei Speicherkarten abgespeichert. Zu sehen: "Abbildung der Genitalien oder der Schamgegend Minderjähriger sowie geschlechtliche Handlungen durch und an mündigen und unmündigen Personen".

Florian Teichtmeister spielte unter anderem in "Kommissar Rex", "Soko Kitzbühel" und "Tatort". Er gelangte als Schauspieler – etwa an der Burg oder Josefstadt – an prestigeträchtige Engagements und hat sogar einen Lehrauftrag am renommierten Max Reinhardt-Seminar.

Teichtmeister wird sich schuldig bekennen

Für seine Verteidigung hat Teichtmeister die Wiener Star-Anwälte Philipp Wolm und Michael Rami engagiert. Rami bestätigt auf "Heute"-Anfrage, dass Anklage erhoben wurde.

Dann der Knalleffekt: "Florian Teichtmeister wird sich im Hauptverfahren schuldig bekennen", so Rami zu "Heute".

Der Jurist erklärt: "Mein Klient war im gesamten Ermittlungsverfahren geständig, hat immer mit den Behörden kooperiert und befindet sich seit zwei Jahren in psychologischer Behandlung, mit deren Hilfe es ihm gelungen ist, seine seelischen Probleme aufzuarbeiten, die ihn zum Besitz der besagten Dateien gebracht hatten." Rami streicht heraus, dass Teichtmeister "somit die volle Verantwortung für die gegen ihn erhobenen Vorwürfe" übernehme, möchte aber festhalten, "dass ihm ein rein 'digitales' Delikt vorzuwerfen ist, er also keinerlei strafbaren Handlungen gegen Menschen gesetzt hat".

Teichtmeister drohen bis zu drei Jahre Haft. Für den Schauspieler gilt die Unschuldsvermutung.

Durchklicken: Das Leben von Florian Teichtmeister