Was wird an Fronleichnam überhaupt gefeiert?

Jedes Jahr wird Fronleichnam am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten, gefeiert. Dieser Feiertag richtet sich ganz nach den Osterfeiertagen und fällt aus diesem Grund zwischen den 21. Mai und den 24. Juni.

Das Wort Fronleichnam kommt aus dem Mittelhochdeutschen. Zusammengesetzt wird es aus dem Wort vron (Herr) und lichnam (Leib) und ergibt soviel wie Leib des Herrn. In der modernen Bedeutung wird lichnam gerne mit dem Toten gleichgesetzt. Dies stimmt so jedoch nicht, denn lichnam bedeutet ganz im Gegenteil, den lebenden Leib. Fronleichnam bedeutet so viel wie Fest des Leibes Christi.

An Fronleichnam wird das Hochfest des Leibes und Blutes Christi gefeiert, welches eng in Zusammenhang mit dem letzten Abendmahl steht. Beim letzten Abendmahl teilt Jesus seinen Aposteln Brot aus und spricht die Wort “Das ist mein Leib.” Das Geheimnis des “heiligen Brotes” steht auch bei den feierlichen Fronleichnamsprozessionen im Fokus. Das Brot steht als Symbol für den Leib und der Wein für das Blut. Bei jeder Messe erinnern sich die Katholiken daher an die Anwesenheit von Jesus in Gestalt von Brot und Wein.

Die Entstehung von Fronleichnam geht zurück auf die Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahre 1209. In ihren Visionen erschien eine Mondscheibe, auf der sich ein schwarzer Fleck befand. Der Mond sollte das Kirchenjahr symbolisieren und der Fleck, dass ein Fest zu Ehren des Altensakraments fehlte. Das Fest wurde 1246 im Bistum Lüttich eingeführt. 20 Jahre später wurde Fronleichnam von Papst Urban IV zum allgemeinen kirchlichen Fest erklärt. Erst im Jahre 1317 wurde Fronleichnam von Papst Johannes endgültig zu einem weltweiten Fest angeordnet.

Fronleichnam ist heutzutage nicht mehr überall ein Feiertag. In ganz Österreich ist dieser Tag für alle frei. In Deutschland und der Schweiz hingegen unterscheidet sich die Reglung von Region zu Region.