Heinz Winkler: Nach Tod von Sternekoch ermittelt die Kripo
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Vor zwei Tagen machte die traurige Nachricht die Runde: Sternekoch Heinz Winkler verstarb im Alter von 73 Jahren . Ein Multiorganversagen führte dazu, dass er nach einem Zusammenbruch in Aschau nicht mehr aus dem künstlichen Koma geholt werden konnte. Die Geräte wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag (29. Oktober) abgestellt. Nun gibt es neue Informationen.
Mitarbeiterin des Sterne-Kochs: „Sandro hatte Heinz zum Saufen animiert“Laut „Bild.de“ war Donnerstagabend Koch Sandro B. (29, Name geändert) gemeinsam mit dem Star-Koch in seinem Restaurant „Residenz“. Sandro B. hatte an dem Abend eigentlich keinen Dienst. Eine Mitarbeiterin behauptet gegenüber „Bild.de“: „Sandro hatte Heinz zum Saufen animiert.“ Dem Bericht zufolge wurde gegen 18:30 Uhr die erste Flasche Wein geöffnet. Dann habe Winkler über die Scheidung seiner dritten Frau gesprochen. Das Ehepaar habe sich in der Woche heftig gestritten, zuletzt am Tag davor. Thema: Scheidungs-Abfindung. In dem Medienbericht heißt es weiter, dass Winkler mit seiner jungen Geliebten Aschau verlassen wollte, um sich im Ausland ein neues Leben aufzubauen.
Gegen 21 Uhr soll Winkler laut „Bild.de“ stark angetrunken gewesen sein. Sandro B. bot ihm an, ihn nach Hause zu fahren. Kurz nachdem Winkler und er das Restaurant verlassen hatten, kam Sandro B. laut „Bild.de“-Informationen zurück, schrie: „Der Heinz ist gestürzt.“ Der Notarzt wurde alarmiert. Jetzt ermittelt die Polizei. „Wir führen ein Todesermittlungsverfahren durch“, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. FOCUS online hat bei Pressesprecherin Carolin Englert nachgefragt, was das genau zu bedeuten hat.
Polizei: „Keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen“„Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass hier ein Verbrechen vorliegt“, stellt Carolin Englert gegenüber FOCUS online klar. „Es ist davon auszugehen, dass Herr Winkler aufgrund einer medizinischen Ursache verstorben ist.“ Das sogenannte Todesermittlungsverfahren wird immer dann durchgeführt, wenn der zuletzt behandelte Arzt nicht mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit sagen könne, woran der Patient verstorben ist. Das käme aber oft vor. „Wir haben das jeden Tag. Das ist sozusagen Alltagsgeschäft“, so die Pressesprecherin.
Außerdem: Hätte man den Tod von Heinz Winkler als Mord eingestuft, dann hätte man bereits am Todestag mit den Tatort-Arbeiten begonnen. Dem ist aber nicht so. Erst im Laufe des heutigen Tages wird die Leiche dem zuständigen Staatsanwalt präsentiert, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Auch wenn wir von keinem Verbrechen ausgehen, ist die Todesursache unklar. Das heißt, heute wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, wie es in solchen Fällen absolut üblich ist, ob eine Obduktion durchgeführt wird – oder eben nicht“, klärt Englert auf. „Vermutlich wird eine durchgeführt.“ Das Ergebnis wird morgen Vormittag erwartet. Wenn Heinz Winkler eines natürlichen Todes gestorben ist, wird der Leichnam dann freigegeben.
Drei Sterne: Das zeichnete Star-Koch ausDer gebürtige Südtiroler Winkler hatte mehr als 20 Jahre lang mit Unterbrechungen drei Sterne. Seine Karriere begann er mit 14 Jahren nach Angaben der „Residenz Heinz Winkler" im heimischen Bozen mit einer Kochlehre. Danach lernte er bei den Jahrhundertköchen Paul Bocuse und Eckart Witzigmann. Später kochte Winkler als Nachfolger von Witzigmann im berühmten Restaurant „Tantris“ in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Stars, die High Society und Feinschmecker gingen dort ein und aus. 1981 wurde der damals 31-Jährige als jüngster Koch mit drei Sternen vom Guide Michelin ausgezeichnet.
Heinz Winkler: Mit „Residenz“ erfreute er die Promi-Szene1991 eröffnete Winkler seine „Residenz“ in Aschau, ein Luxus-Hotel mit Spitzenküche. Dort kochte er auf Sterne-Niveau weiter - und erfreute weiterhin so manchen prominenten Gaumen. So ließ der zurückgetretene bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) 2007 sein Kabinett von Winkler zum Abschied bekochen.
Der österreichische Koch Eckart Witzigmann sagte am Samstag laut Mitteilung, der Tod von Winkler habe ihn sehr getroffen. Mit der „Residenz“ in Aschau habe Winkler etwas Großartiges geschaffen und sei Teil der Kochgeschichte in Deutschland geworden. „Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Mitarbeitern in Aschau und auch seinen Gästen. Die entstandene Lücke wird nur schwer zu schließen sein“, so Witzigmann.
Neben Koch-Sternen trug Winkler auch weitere Auszeichnungen: Als erster Küchenchef erhielt er nach Angaben der „Residenz Heinz Winkler“ das Bundesverdienstkreuz. 2006 wurde er außerdem zum „Hotelier des Jahres“ gekürt. Auch eine Rose wurde nach ihm benannt - eine weitere Gemeinsamkeit mit Eckart Witzigmann.
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