Debatte um Mietpreisbremse: "Inflation betrifft auch Vermieter"
Entsprechende Zurufe, etwa aus den Reihen von SPÖ, FPÖ, Arbeiterkammer und Mietervereinigung, seien ideologiegetrieben und kämen dem Versuch gleich, unverhältnismäßig ins Eigentum der privaten Vermieter einzugreifen, kritisierte die Interessensvertretung am Donnerstag in einer Aussendung.
Die Inflation treffe nicht nur die Mieter, sondern auch Vermieter, die weiter ihren Instandhaltungsverpflichtungen nachkommen müssten, schreibt der ÖHGB. Bei den jüngsten Mietzinssteigerungen handle es sich zudem streng genommen nicht um eine Erhöhung, sondern um eine gesetzliche Anpassung zur Wertsicherung. Diese Wertsicherung entspreche nur dem absoluten Minimum, um die Erhaltung des Hausbestandes nicht zu gefährden.
"Die wahren Verhältnisse werden durch Aussagen der MietervertreterInnen völlig verdreht. Private Vermieter und Vermieterinnen sind keine eierlegende Wollmilchsau, die unter ohnehin schon schwierigen Verhältnissen auch noch den Erhalt der Bausubstanz samt thermischer Sanierungen und den Ausstieg in erneuerbare Energien schultern sollen", so ÖHGB Präsident Martin Prunbauer. Viele Probleme könnten gelöst werden, wenn der Staat im Rahmen der Objekt- und Subjektförderung für faire Verhältnisse sorgen würde, heißt es in der Aussendung.
Die Entwicklung der Mieten ist in Österreich von der Inflation abhängig. Dabei ist zwischen Richtwert- und Kategoriemieten zu unterscheiden: Bei den Richtwertmieten gibt es alle zwei Jahre per 1. April eine Erhöhung, wenn die Inflationsrate über drei Prozent liegt. Die Kategoriemieten in Altbauten hingegen erhöhen sich immer dann, wenn das durchschnittliche Preisniveau seit der letzten Erhöhung um fünf Prozent gestiegen ist.
Aufgrund der hohen Teuerung wurde dies heuer bei manchen Mietern mehrmals schlagend. Die SPÖ und Interessensvertretungen wie die Arbeiterkammer hatten sich deswegen zuletzt mehrmals für eine Preisbremse, etwa auf dem Wege einer Aussetzung der Indexierung, stark gemacht.