In dieser Form ist Jannik Sinner schwer zu schlagen
Jannik Sinner ist bei den Australian Open ins Halbfinale gestürmt. Der Titelverteidiger ließ Australiens Lokalmatador Alex de Minaur am Mittwoch beim 6:3,6:2,6:1 im Viertelfinale des Grand-Slam-Turniers in Melbourne keine Chance.
22.01.2025 um 21:52
Im Duell um den Finaleinzug trifft Sinner auf Ben Shelton aus den USA. Bei den Frauen spazierte Iga Swiatek ins Halbfinale. Die Weltranglistenzweite gewann gegen Emma Navarro (USA) mit 6:1,6:2 und hat im Turnierverlauf weiter keinen Satz abgegeben.
Tennis - Australian Open - Melbourne Park, Melbourne, Australia - January 22, 2025 Australia's Alex de Minaur reacts after losing his quarter final match against Italy's Jannik Sinner REUTERS/Kim Kyung-Hoon Reuters / Kim Kyung-hoon
Die Polin trifft im Halbfinale mit Madison Keys auf die nächste Amerikanerin. Die als Nummer 19 gesetzte Keys gewann gegen die Ukrainerin Elina Switolina nach Satzrückstand noch mit 3:6,6:3,6:4. Shelton fixierte danach erstmals in Melbourne den Sprung unter die besten vier. Der Amerikaner - die Nummer 21 des Turniers - gewann sein Viertelfinale gegen den ungesetzten Italiener Lorenzo Sonego mit 6:4,7:5,4:6,7:6(4).
Sinner mit überlegenem Kurzeinsatz
Sinner sendete in der Rod Laver Arena ein eindrucksvolles Signal an die Konkurrenz. De Minaur fand vor heimischem Publikum nie ein Mittel gegen den überlegenen Südtiroler. Sinner ließ im gesamten Match nur einen Breakball zu, nach 1:48 Stunden war sein Arbeitstag beendet. Für den im Achtelfinale gegen den Dänen Holger Rune gesundheitlich noch angeschlagen gewesenen 23-Jährigen war es der zehnte Sieg im zehnten Duell mit dem zwei Jahre älteren Australier.
Der Titelverteidiger hat nun bei Grand Slams auf Hartplatz einen über 19 Matches gehenden Siegeslauf, hat er doch im September auch die US Open gewonnen. Vor De Minaur war er gewarnt gewesen: „Wir kennen uns schon so lange, er ist ein harter Gegner. Wenn man aber in jedem Satz früh ein Break schafft, macht es das ein bisschen leichter.“ Seine gesundheitliche Schwäche von der Runde davor habe er am für ihn match-freien Dienstag gut weggesteckt. „Ich habe nur so 30 bis 40 Minuten trainiert, sonst habe ich mich erholt und viel geschlafen.“
Auch seine Bilanz gegen den aufstrebenden Shelton ist mit vier Siegen in insgesamt fünf Begegnungen ausgezeichnet. Der aus einer Tennis-Familie stammende 22-Jährige rang Sonego nach knapp vier Stunden nieder. Für Shelton ist es der zweite Halbfinale bei einem Grand-Slam-Event. 2023 unterlag er bei den US Open gegen Djokovic.
Swiatek auf Spuren von Graf
„Es war härter als es das Ergebnis aussagt“, sagte Swiatek, die in ihren fünf bisherigen Matches lediglich 14 Games ihrer Gegnerinnen zugelassen hat. In der Geschichte der Australian Open haben nur drei Spielerinnen bis zum Halbfinale weniger Spiele abgegeben, darunter die deutsche Tennis-Legende Steffi Graf 1989. 2022 stand die 23-jährige Swiatek in „down under“ bereits im Halbfinale.
Damals unterlag sie der Amerikanerin Danielle Collins. „Ich gebe Gas für mehr“, sagte die Polin nun. Gegen Keys hat sie von fünf Aufeinandertreffen vier für sich entschieden. „Madison ist eine großartige Spielerin mit viel Erfahrung“, lobte Swiatek ihre nächste Gegnerin. Das Duell findet ebenso am Donnerstag statt wie das zweite Halbfinale der Frauen zwischen Titelverteidigerin Aryna Sabalenka aus Belarus und der Spanierin Paula Badosa.
Keys kämpfte sich gegen Switolina in die Runde der besten Vier. Die aktuell bei zehn Siegen in Serie haltende 29-Jährige nimmt den dritten Anlauf, um in Melbourne erstmals das Finale zu erreichen. 2015 und 2022 scheiterte sie jeweils im Halbfinale.
„Zehn Jahre später hier wieder im Halbfinale zu stehen, das macht mich wirklich stolz“, sagte die Amerikanerin, die bereits mit 14 Jahren auf der WTA-Tour aufgeschlagen hatte. Druck will sie nun keinen verspüren. „Ich bin an einem Punkt, an dem ich meine Karriere als das sehe, was sie bisher war. Es muss kein Grand Slam dabei sein, um zu sagen: “Ich habe einen wirklich guten Job gemacht und wirklich alles gegeben'.„
ÖTV-Talent Tagger im Viertelfinale
Im Feld der Juniorinnen sorgt Lilli Tagger für ein rot-weiß-rotes Erfolgserlebnis. Die 16-jährige Osttirolerin siegte im Achtelfinale gegen die Britin Mingge Xu mit 6:3,6:4. Im Viertelfinale trifft Tagger am Donnerstag (nicht vor 4.30 Uhr MEZ) auf die topgesetzte australische Lokalmatadorin Emerson Jones. (APA)