Von Milei beworbene Kryptowährung abgestürzt

Nach dem Zusammenbruch einer von ihm beworbenen Kryptowährung hat der rechtspopulistische argentinische Präsident Javier Milei eine Untersuchung des Falls angeordnet. Er erklärte gestern im Onlinedienst X, er habe die Details des Projekts nicht gekannt und „offensichtlich keine Verbindung“ dazu gehabt. Milei hatte die Kryptowährung $LIBRA, die von Experten als Schneeballsystem bezeichnet wurde, zuvor auf X beworben. Laut Opposition war das nicht das erste Mal.
Milei hatte laut argentinischen Medienberichten Freitagabend auf X auf das Projekt verwiesen. Nur wenige Stunden später löschte Milei den Beitrag und erklärte, er habe sich entschieden, das Projekt nicht mehr zu bewerben, nachdem er mehr darüber erfahren habe. Kurz nach Mileis Werbung hatte die Kryptowährung einen Rekordkurs erreicht und war dann abgestürzt.
Gewinn von 107 Mio. Dollar
Der Experte Javier Smaldone bezeichnete die Kryptowährung als „rug pull“, eine weit verbreitete Art von Schneeballsystem in der Kryptobranche. Dabei werden mit einer neuen Kryptowährung möglichst viele Investoren angezogen. Sobald der Wert der Währung stark angestiegen ist, verkaufen die großen Anteilseigner ihre Anteile, und die Währung bricht zusammen. Laut Smaldone dauerte dieser Prozess bei $LIBRA etwa zwei Stunden. „Der Gewinn liegt bei etwa 107 Millionen Dollar“, sagte der Informatiker der Nachrichtenagentur AFP. Das entspricht etwa 102 Mio. Euro.
Milei schaltete die Antikorruptionsbehörde OA ein. Milei sei in keiner Weise an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligt gewesen.
Opposition: Zweites von Milei beworbenes Betrugssystem
Von der Opposition wurde Milei kritisiert. Die ehemalige Präsidentin Christina Kirchner nannte Milei auf X einen „Kryptobetrüger“. Der Senator Martín Lousteau von der Zentrumspartei UCR wies darauf hin, dass Milei bereits zum zweiten Mal eine Kryptowährung beworben habe, die sich später als Betrug herausstellte.
Österreich
Argentina
Australia
Brazil
Canada
Chile
Czechia
France
Germany
Greece
Italy
Mexico
New Zealand
Nigeria
Norway
Poland
Portugal
Sweden
Switzerland
United Kingdom
United States