Bei „Wetten dass ...?“: Ferres-Tochter Lilly trifft gleich ihren Mentor
Gleich bei „Wetten, dass..?“: Ferres-Tochter trifft ihren Mentor |
„John Malkovich hat mich entdeckt“Sie mordet sich über die Leinwand – und schuld daran ist ein Hollywoodstar.
Trifft man Lilly Krug (21) zum Gespräch, glaubt man zunächst nicht, dass sie gleich in ihrer ersten Hollywood-Hauptrolle Leute aufschlitzt. Doch die zierliche, schlanke Tochter von Veronica Ferres (57) und Martin Krug (64) agiert in „Shattered“ nicht gerade zimperlich.
Sie spielt Sky, die einen einsamen Millionär um seinen Verstand und sein Vermögen bringen will. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Sie ersticht Menschen, lässt per Bohrer aus einem eingegipsten Bein Blut sprudeln, ein Finger wird abgehackt, es wird geknebelt und geschossen.
Der Grund, warum sich ausgerechnet Lilly Krug so diabolisch austobt, heißt John Malkovich (68). Er, der Hollywoodstar, spielt eine Nebenrolle in „Shattered“ und produziert den Film. Es war seine Idee, Lilly für die Hauptrolle vorzuschlagen. „John wollte schon immer mal mit mir drehen“, erklärt Lilly Krug BILD am SONNTAG, „schon als ich 14 war.“
Kennengelernt haben sie sich durch Lillys Mutter. Veronica Ferres drehte 2006 den Film „Klimt“ an der Seite von Malkovich. Und am Filmset schaute auch die kleine Lilly vorbei, damals fünf Jahre alt. John Malkovich wurde zu einem Freund der Familie und bot Lilly irgendwann eine Rolle an. „Er hat etwas in mir gesehen“, mutmaßt Lilly heute.
„Doch damals hatte ich die Schauspielerei noch nicht entdeckt und wollte mich auch lieber auf die Schule konzentrieren, da war ich sehr ehrgeizig. Mama hat das voll unterstützt, also haben wir abgesagt. Das war vielleicht auch gut so, ich wäre zu jung gewesen“, so Lilly.
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In der Öffentlichkeit steht Lilly Krug seit ihrem 18. Lebensjahr, zuvor wuchs sie komplett anonym auf. Trotz berühmter Eltern, trotz ihres bekannten Stiefvaters Carsten Maschmeyer (63).
Als Teenie war für Lilly immer klar: Mama ist Schauspielerin, also mache ich etwas anderes. „Anwältin, Designerin, ein Café eröffnen“, zählt Lilly auf. „Das wechselte monatlich.“ Irgendwann war aber doch klar: Krug will vor die Kamera.
Zurück also zu „Shattered“ und Sky, dieser dauergrinsenden Femme fatale. Das Drehbuch lag mittlerweile auch bei Veronica Ferres auf dem Schreibtisch, die ebenfalls als Produzentin fungierte.
Hat sie also ihrer Tochter die Hauptrolle erkauft? „Alle, die so etwas behaupten, haben keine Ahnung, wie das Filmbusiness funktioniert“, sagt Lilly Krug zu BILD am SONNTAG. „Ich musste den kompletten Casting-Prozess durchlaufen, viele Leute überzeugen, wie bei jedem anderen Film üblicherweise auch.“
Warum sie die Rolle der Sky so toll findet? „Sie ist manipulativ, brutal, clever“, findet Lilly. „All das sind im traditionellen Sinn eher männliche Attribute. Dass sich eine Frau hier so zeigen kann, dieses Drehbuch hätte vor ein paar Jahren wahrscheinlich kaum ein Studio gekauft.“
Nicht, weil der Böse im Film sonst immer der Mann war, sondern: „Es geht um Macht“, sagt Krug. „Macht war jahrhundertelang immer männlich, entsprechend auch im Kino. In dieser Hinsicht hat sich wirklich sehr viel getan.“