D: Polizei will Räumung von Lützerath fortsetzen
In dem von Klimaaktivisten und -aktivistinnen besetzten Braunkohleort Lützerath im Rheinischen Revier in Deutschland soll die Räumung durch die Polizei heute weitergehen. Das Bündnis „Lützerath unräumbar“ hat für heute Protestaktionen wie Sitzblockaden in der Umgebung angekündigt. „Fridays for Future“ will am zweiten Tag der Räumung in ganz Deutschland demonstrieren.
Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach sagte gestern, die eigentliche Herausforderung liege noch vor der Polizei – dabei bezog er sich auf die Räumung der sieben Gebäude auf dem Gelände. Die Einsatzkräfte gingen bis in die Nacht gegen Aktivisten vor, die das Abbaggern der Kohle unter dem Ort verhindern wollen.
Aktivisten nach wie vor in HäusernPolizisten holten gut zehn Aktivisten mit Hebebühnen aus etwa zehn Meter Höhe vom Dach einer früheren landwirtschaftlichen Halle. Andere Beamte machten eine in einem Autowrack fixierte Aktivistin los. In manchen Häusern sowie in selbst gebauten Baumhäusern halten sich weiter Aktivisten auf.
Die Siedlung Lützerath soll abgerissen werden, um die darunter befindlichen Kohlevorkommen fördern zu können. Klimaaktivisten wollen das verhindern. Der Ort ist inzwischen von einem neuen Zaun umgeben. Der RWE-Konzern hatte gestern mit der Errichtung eines etwa zwei Meter hohen Doppelzauns begonnen, um eine „lückenlose Umfriedung“ zu schaffen.
Der Zaun solle Unbefugte daran hindern, die Ortschaft zu betreten, sagte der RWE-Sprecher. Sobald die Polizei einzelne Bereiche für geräumt erklärt hat, sollen Bagger mit dem „geordneten Rückbau“ – also dem Abriss – beginnen. „Wann das sein wird, wissen wir nicht“, sagte der Sprecher.
Besetzer entschlossen zu bleibenDer erste Räumungstag verlief großteils friedlich und reibungslos, doch die Besetzer zeigten sich entschlossen zu bleiben. Während die deutsche Regierung die Räumung verteidigte, stellten sich Hunderte Prominente und Wissenschaftler hinter die Aktivisten. Bald will auch Greta Thunberg kommen.
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