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Britische Premiere im Weltcup: Ryding feiert Slalomsieg in Kitzbühel

Britische Premiere im Weltcup Ryding feiert Slalomsieg in Kitzbühel
35-jähriger Routinier stürmte von Platz sechs zur Halbzeit zum Sieg am Ganslernhang und schreibt Skigeschichte – Matt Vierter, Strolz Fünfter

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Es ist vollbracht: Dave Ryding gewinnt als erster Brite ein Rennen im Skiweltcup.

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Gams für Ryding.

Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Der Brite im Norwegersandwich mit Braathen und Kristoffersen.

Foto: AP/Giovanni Auletta

Alex Vinatzer in beeindruckender Schräglage auf dem Weg zur Halbzeitführung am Ganslernhang. Im Finale patzte er wie auch viele andere Favoriten.

Foto: AP/Marco Trovati

Kitzbühel – Was war das für ein packendes Finale bei starkem Schneefall auf dem Ganslernhang in Kitzbühel? Nachdem mit Norwegens Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag der zur Halbzeit Drittplatzierte und nach ihm auch der zweitplatzierte Franzose Clément Noël ausgefallen waren, patzte auch der führende Italiener Alex Vinatzer und so war die Überraschung perfekt: David Ryding gewann als erster Brite ein Rennen im alpinen Skiweltcup.

Der 35-jährige Routinier aus Bretherton in der Grafschaft Lancashire setzte sich vor 1000 Zuschauern in 1:41,26 Minuten um 0,38 Sekunden vor dem Norweger Lucas Braathen und 0,65 vor dessen Landsmann Henrik Kristoffersen durch. Letzterer war in Wengen auf der Fahrt zum Sieg drei Tore vor dem Ziel gescheitert, am Ganslern stürmte er von Platz 24 aufs Stockerl.

Neben dem begehrten Gamspokal wurde Ryding auch ein Scheck über 100.000 Euro überreicht. Zudem ertönte erstmals im Zielgelände die britische Hymne "God Save the Queen". "Ich habe nie aufgehört zu kämpfen", sagte Ryding. "Der Sieg bedeutet die Welt für mich." In der bisherigen Saison war er bei zwei Ausfällen (Madonna di Campiglio und Adelboden) einmal Fünfter (Val d'Isère) und einmal 16. (Wengen).

Einmal nur von Hirscher geschlagen

In seiner Karriere war Ryding erst dreimal auf einem Weltcuppodest gelandet. Im Kitzbüheler Slalom 2017 wurde er als Halbzeitführender noch von Marcel Hirscher abgefangen und belegte Rang zwei. Er war damals der erste Podestplatz eines Briten seit dem zweiten Platz von Konrad Bartelski in der Abfahrt von Gröden im Dezember 1981. Am Neujahrstag 2019 belegte er beim City-Parallel-Event in Oslo ebenso Platz zwei. Und vergangenes Jahr war er beim Sieg von Schwarz im Adelboden-Slalom Dritter.

Comeback der Österreicher

Knapp am Podest vorbei fuhren diesmal die Österreicher Michael Matt (0,78) als Vierter und Adelbodensieger Johannes Strolz (0,80) als Fünfter. Somit konnte eines der schlechtesten Abschneiden des ÖSV-Teams am Ganslernhang abgewendet werden. Denn Matt war nach dem ersten Durchgang als Bester nur Elfter. Keinen einzigen ÖSV-Läufer unter den besten zehn hatte es in Kitzbühel bei 54 Slaloms nur 1976 gegeben.

Matt darf nun auf ein Ticket für Olympia hoffen. "Ich denke schon, dass ich zu einer Olympiade dazugehöre", sagte der Tiroler. Der Kader für das Großereignis in Peking wird am Sonntag nominiert.

Schwarz auf der Suche

Marco Schwarz verbesserte sich in der Entscheidung von Platz 16 auf zwölf, Dominik Raschner von 20 auf 16. Schwarz war nach der Zieldurchfahrt frustriert: "Das gibt's ja nicht, he", schrie er. "Der Tag war sehr schwierig. Es geht nicht leicht von der Hand, ich bin nicht in dem sogenannten Flow drin", sagte der Kärntner, der nach Sprunggelenksverletzung weiter seine Form sucht.

Ausgeschieden sind mit dem Italiener Giuliano Razzoli auch der Viertplatzierte im ersten Lauf und mit dem Franzosen Alexis Pinturault der Siebtplatzierte. Insgesamt war es ein sehr ausfallsreiches Rennen. Scheiterten im ersten Durchgang nicht weniger als 22 Läufer, so kamen in der Entscheidung weitere elf nicht an. In die Wertung schafften es letztlich nur 19 Slalomartisten, Halbzeitspitzenreiter Vinatzer wurde Vorletzter.

Finale ohne Gstrein

Fabio Gstrein scheiterte nach einem schweren Fehler als 36. ebenso an der Qualifikation für das Finale wie auch Marc Digruber (33.) und Joshua Sturm (39.). Nicht am Start war Manuel Feller. Der Tiroler war am Freitag positiv auf Corona getestet worden.

Für Sonntag ist auf der Streif die zweite Abfahrt (13.30 Uhr, ORF 1) geplant. Trotz anhaltenden Schneefalls am Samstag hofft man das Rennen plangemäß über die Bühne zu bringen, da der Niederschlag nach den Wetterprognosen am Sonntagmorgen aufhören sollte. (Thomas Hirner, 22.1.2022)

Weltcup-Slalom am Sonntag in Kitzbühel

Endstand:

1. David Ryding (GBR) 1:41,26 2. Lucas Braathen (NOR) 1:41,64 +0,38 3. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:41,91 +0,65 4. Michael Matt (AUT) 1:42,04 +0,78 5. Johannes Strolz (AUT) 1:42,06 +0,80 6. Tommaso Sala (ITA) 1:42,12 +0,86 7. Loic Meillard (SUI) 1:42,14 +0,88 8. Marc Rochat (SUI) 1:42,22 +0,96 9. Simon Maurberger (ITA) 1:42,27 +1,01 10. Filip Zubcic (CRO) 1:42,35 +1,09 11. Luke Winters (USA) 1:42,39 +1,13 12. Marco Schwarz (AUT) 1:42,47 +1,21 13. Luca Aerni (SUI) 1:42,75 +1,49 14. Linus Straßer (GER) 1:42,95 +1,69 15. Clement Noel (FRA) 1:42,99 +1,73 16. Dominik Raschner (AUT) 1:43,02 +1,76 17. Anton Tremmel (GER) 1:43,42 +2,16 18. Alex Vinatzer (ITA) 1:43,60 +2,34 19. Samuel Kolega (CRO) 1:45,14 +3,88

2. Durchgang:

1. Henrik Kristoffersen (NOR) 49,642. Simon Maurberger (ITA) 49,75 +0,11 3. David Ryding (GBR) 49,86 +0,22 4. Lucas Braathen (NOR) 50,07 +0,435. Johannes Strolz (AUT) 50,11 +0,476. Loic Meillard (SUI) 50,19 +0,55 7. Filip Zubcic (CRO) 50,21 +0,57 8. Michael Matt (AUT) 50,31 +0,67 9. Luke Winters (USA) 50,44 +0,80 10. Marco Schwarz (AUT) 50,46 +0,82 11. Luca Aerni (SUI) 50,52 +0,88 12. Tommaso Sala (ITA) 50,60 +0,96 13. Linus Straßer (GER) 50,85 +1,2114. Dominik Raschner (AUT) 50,86 +1,22. Marc Rochat (SUI) 50,86 +1,22

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Alexis Pinturault (FRA), Kristoffer Jakobsen (SWE), Zan Kranjec (SLO), Ramon Zenhäusern (SUI), Daniel Yule (SUI), Noel von Grünigen (SUI), Stefano Gross (ITA), Benjamin Ritchie (USA), Sebastian Foss-Solevaag (NOR), Giuliano Razzoli (ITA), Sandro Simonet (SUI)

1. Durchgang:

1. Alex Vinatzer (ITA) 50,592. Clement Noel (FRA) 50,67 +0,083. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 50,68 +0,09 4. Giuliano Razzoli (ITA) 51,32 +0,73 5. Marc Rochat (SUI) 51,36 +0,77 6. David Ryding (GBR) 51,40 +0,81 7. Alexis Pinturault (FRA) 51,50 +0,91 8. Tommaso Sala (ITA) 51,52 +0,93 9. Lucas Braathen (NOR) 51,57 +0,98 10. Stefano Gross (ITA) 51,67 +1,08 11. Michael Matt (AUT) 51,73 +1,14 12. Kristoffer Jakobsen (SWE) 51,79 +1,20 13. Loic Meillard (SUI) 51,95 +1,36. Johannes Strolz (AUT) 51,95 +1,36 . Luke Winters (USA) 51,95 +1,36 weiter: 16. Marco Schwarz (AUT) 52,01 +1,42 20. Dominik Raschner (AUT) 52,16 +1,57

Nicht für 2. Durchgang qualifiziert: 33. Marc Digruber (AUT) 52,75 +2,16 36. Fabio Gstrein (AUT) 52,93 +2,34 39. Joshua Sturm (AUT) 53,29 +2,70

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Albert Popow (BUL), Alexander Choroschilow (RUS), Tanguy Nef (SUI), Manfred Mölgg (ITA), Erik Read (CAN)

Weltcup – Gesamtwertung (nach 23 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 11202. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 785 3. Matthias Mayer (AUT) 642 4. Vincent Kriechmayr (AUT) 544 5. Beat Feuz (SUI) 4796. Alexis Pinturault (FRA) 4117. Dominik Paris (ITA) 4108. Henrik Kristoffersen (NOR) 4099. Manuel Feller (AUT) 386 10. Lucas Braathen (NOR) 333

Slalom (5):

1. Lucas Braathen (NOR) 2352. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 180 3. Daniel Yule (SUI) 162 4. David Ryding (GBR) 160 5. Giuliano Razzoli (ITA) 154 6. Loic Meillard (SUI) 152 7. Clement Noel (FRA) 148 8. Johannes Strolz (AUT) 145 9. Kristoffer Jakobsen (SWE) 140 10. Manuel Feller (AUT) 125

Mannschaft Männer (23):

1. Österreich 36502. Schweiz 3465 3. Norwegen 2168 4. Italien 1704 5. Frankreich 15456. Deutschland 9917. USA 890 8. Kanada 580 9. Slowenien 457 10. Kroatien 292

Nationencup (46):

1. Österreich 66812. Schweiz 6028 3. Italien 4170 4. Norwegen 3179 5. USA 2475 6. Frankreich 2423 7. Deutschland 1669 8. Slowenien 1308 9. Kanada 1202 10. Schweden 1120

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