Ende der Maskenpflicht Des einen Freud, des anderen Leid - Wiener Neustadt
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Mit 1. Juni 2022 wird die COVID-19-Impfpflicht für drei Monate ausgesetzt, gleiches gilt auch für die Maskenpflicht.
WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Das Gesundheitsministerium begründet die Entscheidung mit der aktuellen epidemiologischen Lage, der hohen Immunität in der Bevölkerung, mit niedrigen Infektionszahlen und der sich entspannenden Lage in den Krankenhäusern.
Ungleichheit fällt„Ein wichtiger und richtiger Schritt“, begrüßt Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiterin Andrea List-Margreiter den Entschluss der Bundesregierung. "Während in vielen Bereichen bereits seit Wochen ohne Einschränkungen geshoppt und gefeiert werden kann, mussten die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel, in Trafiken und Drogerien bei der Arbeit weiterhin FFP2-Maske tragen. Unsere Betriebe und ihre Mitarbeiter bekommen nun endlich wieder Luft zum Arbeiten", so List-Margreiter. Vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Sommer sei es wichtig, dass bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten, wie Regalbetreuung und Lagerarbeiten, die zusätzliche Belastung durch eine Maske endlich wegfalle.
Einkaufszentren jubeln"Wir freuen uns über diesen längst überfälligen, richtigen Schritt im Namen unserer Besucher und unserer Shoppartner! Wir begrüßen es sehr, dass nun jede und jeder in Eigenverantwortung entscheiden kann, wann und wo man die Maske tragen will", so der Geschäftsführer des Fischaparks, Christian Stagl.
Auch das Merkurcity-Management begrüßt die Entscheidung, dass einheitliche Regeln für die gesamte Branche gelten. Für Centerleiterin Sandra Klawacs ist das verkündete Aussetzen der Maskenpflicht im Lebensmittelhandel „ein längst fälliger Schritt in Richtung Fairness und Eigenverantwortung“. Dass es sich vielleicht nur um eine vorläufige Pause handelt, muss man aber im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung akzeptieren, meint Klawacs.
Besorgte MedizinerAnders sieht das Ojan Assadian, Ärztlicher Direktor Landesklinikum Wiener Neustadt: „Aufgrund dieser Entscheidung sehe ich mit Besorgnis auf das epidemische Geschehen im Herbst. Es wäre vernünftig gewesen, das konsequente Tragen einer FFP2 in Innenräumen und in Anwesenheit vieler Menschen aufrecht zu halten. In Portugal wurde etwa Ende April die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen aufgehoben. Mitte Mai stiegen die Fallzahlen um das Doppelte. Die Omikron-Variante BA.5 macht nun die Hauptvariante in Portugal aus. Ich hoffe, dass im Herbst dann niemand in Österreich sagen wird, man sein nun ehrlich überrascht …“
Eine Wiedereinführung der Maskenpflicht ist bei steigenden Fallzahlen möglich.