Schaeffler führt teilweise FFP2-Maskenpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter ein
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- Um sich auf die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus vorzubereiten, hat der Autozulieferer Schaeffler neue Regelungen für seine Mitarbeiter vorgelegt. Beim Betriebsrat stoßen die allerdings auf Kritik.
Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich auch in der Region immer mehr aus. Allein in Nürnberg wurden bis Dienstag 32 Fälle bestätigt. Um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern, hat der fränkische Autozulieferer Schaeffler bei seinen internen Regelungen nachgeschärft: Wie infranken.de berichtet, sollen dortige Mitarbeiter, die (bislang) nicht gegen das Coronavirus geimpft wurden, ab Donnerstag eine FFP2-Maske tragen.
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Eine Ausnahme sei nur dann möglich, wenn Angestellte eine vollständige Impfung nachweisen können. Ganz ohne Maske geht es dann aber auch bei ihnen nicht - sie müssen dann aber nur eine medizinische Mund-Nasen-Maske tragen.
Wie das Portal weiter berichtet, soll die neue Regelung zwar an allen Standorten des Autozulieferers umgesetzt werden, dafür aber nur an bestimmten Orten, wie etwa in Besprechungsräumen oder auf den Fluren gelten - eben überall dort, wo keine 1,5 Meter Abstand eingehalten werden könnten.
Der Konzern konkretisiert die neuen Regelung auf Nachfrage unserer Zeitung: So sei das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes bereits seit vergangenem Jahr eine der im Pandemie-Plan des Konzerns festgelegten Regelungen. "Dieser legt das Tragen der Masken nur an Arbeitsplätzen fest, an denen wir keine bauliche oder organisatorische Lösung zum Schutz der Mitarbeitenden gefunden haben. Sollten an Schaeffler-Standorten künftig Corona-Fälle auftreten, wird das Tragen von FFP2-Masken verpflichtend", so der Sprecher weiter.
Zu der Maßnahme habe man sich wegen der stark zunehmenden Delta-Variante entschlossen. Ob es bei den Regelungen Unterschiede zwischen geimpften und nicht geimpften Angestellten gebe, dazu äußert sich der Sprecher nur kurz: "Zu möglichen Erleichterungen für Geimpfte bleiben wir mit dem Betriebsrat im Gespräch."
Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Salvatore Vicari, hält unterschiedliche Regelungen allerdings für schwierig. "Wir müssen respektieren, dass es auch Beschäftigte gibt, die sich - aus welchen Gründen auch immer - nicht impfen lassen wollen", zitiert ihn infranken.de.
Stattdessen plädiert er dafür, für alle Angestellten bei Schäffler eine FFP2-Maskenpflicht einzuführen. Sein Argument: Auch Geimpfte seien noch ansteckend, einen Anlass zur Unterscheidung zu Geimpften sehe er deswegen nicht. Vielmehr könnte eine solche Regelung einen Keil zwischen die Belegschaft treiben: "Ich möchte Abstand nehmen von einer optischen Wahrnehmung, die zeigt, der ist geimpft und der nicht."
Der Autozulieferer Schaeffler mit Hauptsitz in Herzogenaurach hat weltweit laut eigenen Angaben über 83.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2020 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von rund 12,6 Milliarden Euro.
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