Myanmar: Polizei erschießt mehrere Demonstranten - news
Bei Protesten gegen den Militärputsch in Myanmar sind örtlichen Medienberichten zufolge heute mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Es handelt sich damit um den blutigsten Tag seit dem Putsch vor vier Wochen.
Die Polizei ging in mehreren Städten gewaltsam gegen die Demonstrierenden vor und schoss unter anderem in Yangon, der größten Stadt des Landes, auf die Menge. Zunächst hatte die Polizei in Yangon versucht, die Menschen mit Blendgranaten, Tränengas und Schüssen in die Luft auseinanderzutreiben. Auch Soldaten waren im Einsatz.
Mehrere Menschen starben nach Angaben von Augenzeugen an Schussverletzungen. Eine Frau erlag nach Angaben ihrer Tochter vermutlich einer Herzattacke. Weitere Personen wurden verletzt. Aufnahmen zeigten blutüberströmte Menschen, die von Helfern von dem Ort der Demonstration weggebracht wurden.
Das Militär hatte am 1. Februar geputscht. Die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi und etliche Führungsfiguren ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) sind seither in Gewahrsam. Die NLD hatte die Parlamentswahl am 8. November haushoch gewonnen. Das Militär erkennt das Ergebnis nicht an und spricht von Wahlbetrug. In den vergangenen Tagen sind Hunderttausende Demonstranten gegen den Putsch auf die Straße gegangen.