US-Botschaften müssen ihr „New York Times“ Abo kündigen
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Botschaften und Konsulate müssen aus „Spargründe“ die Abos von großen, internationalen Medien kündigen. Auch Wien ist betroffen.
19.02.2025 um 17:19
US-Botschaften weltweit müssen Abos wichtiger Medien kündigen, darunter New York Times, Economist, Bloomberg News, Associated Press und Reuters, sowie spezielle Ausgaben von Politico. Diese Medien haben allesamt kritisch über die Regierung und Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump berichtet.
Das Außenministerium hat die Kündigung aller Nachrichtenabonnements angeordnet, die als „nicht missionskritisch“ eingestuft werden, wie aus einer internen E-Mail hervorgeht, die der „Washington Post“ vorliegt. Auch die US-Botschaft in Wien muss die Abos streichen.
Vorbereitung für Konflikte
In einem Memo vom 11. Februar, das an Botschaften und Konsulate in Europa geschickt wurde, wurde das Mandat als Teil der Bemühungen zur Senkung der Ausgaben beschrieben. In der E-Mail hieß es unter anderem: „Angesichts dieser Priorität werden die Vertretungen gebeten, unverzüglich für alle nicht-missionkritischen Verträge/Bestellungen für Medienabonnements (Publikationen, Zeitschriften und Zeitungsabonnements), bei denen es sich nicht um akademische oder Fachzeitschriften handelt, eine Arbeitsunterbrechung anzuordnen.“
Die Sicherheitsteams der Botschaften verlassen sich auf die Berichterstattung in den Nachrichten, um sich auf diplomatische Reisen in Konfliktgebiete vorzubereiten. Die Kündigung von Abonnements – auch bei lokalen Nachrichtenagenturen – könnte ihre Einschätzung von Bedrohungen erschweren, sagte der Beamte der „Washington Post“. Eine Sprecherin des Außenministeriums reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. (ag., red.)