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Bronze für Jakob Schubert: Das pure Spektakel an der Kletterwand

Bronze für Jakob Schubert Das pure Spektakel an der Kletterwand
Jakob Schubert, 30, kletterte im Finale der Konkurrenz lange Zeit hinterher, sicherte sich aber mit den letzten Griffen doch noch Bronze. Die neue olympische Sportart ist jedenfalls eine Attraktion.

Jakob Schubert, 30, kletterte im Finale der Konkurrenz lange Zeit hinterher, sicherte sich aber mit den letzten Griffen doch noch Bronze. Die neue olympische Sportart ist jedenfalls eine Attraktion.

Jakob Schuberts Aufholjagd im Finale der Sportkletterer ist am Donnerstag mit dem Gewinn der Bronzemedaille belohnt worden. Es ist das bereits siebente Edelmetall für Österreich bei den Sommerspielen von Tokio.

Im Finale der besten acht Athleten, zu dem aufgrund einer Verletzung des Franzosen Bassa Mawem nur sieben Sportler antraten, sah es für den Tiroler im Kampf um die Medaillen zunächst nicht gut aus.Im Speed, seiner schwächsten Disziplin, kam Schubert nicht über Zwischenrang sieben hinaus, im folgenden Bouldern belegte er Rang fünf, was nichts an seinem Gesamtrang änderte. Im abschließenden Lead (Vorstieg), seiner Paradedisziplin, konnte Schubert nur mit einem Sieg die Chance auf Bronze zumindest theoretisch aufrechterhalten.

Als letzter Athlet an der Wand überflügelte der 30-Jährige den bis dahin führenden Tschechen Adam Ondra und meisterte als Einziger die gesamte Route, kletterte also bis zum Top. Damit war Schubert in der Gesamtwertung mit einem Score von 35 (7. im Speed, 5. im Bouldern, 1. im Lead) Bronze sicher. Der Score ergibt sich aus der Multiplikation der Platzierungen in den drei Disziplinen.

Frustbewältigung

Gold ging an den Spanier Alberto Ginés López (28 Punkte) vor dem US-Amerikaner Nathaniel Coleman (30 Punkte). Der letztlich viertplatzierte Japaner Tomoa Narasaki lag mit 36 Punkten am Ende nur einen Zähler hinter Schubert, der im Lead ablieferte, als es wirklich zählte.

„Ich wusste, dass ich im Lead alles herausholen muss, habe aber geglaubt, dass es selbst mit Platz eins nicht reichen würde. Es war ein Fight bis zum Schluss, der Lead hat mir wieder einmal eine Medaille beschert. Es ist einfach großartig“, jubelte Schubert, für den dieser Tag einer Achterbahn der Gefühle glich. „Ich kann es noch gar nicht realisieren, es ist so viel gegen mich gelaufen. Im Bouldern war ich mit der Leistung zufrieden, aber das Ergebnis hat nicht gepasst. Im Lead wusste ich, dass es extrem knapp wird. Irgendwie konnte ich den ganzen Frust auf die Wand bringen.“

Dass die Galavorstellung zum Abschluss tatsächlich zu einer Medaille reichen würde, wurde Schubert erst nach einigen Augenblicken des Zögerns und Wartens bewusst. „Zuerst habe ich es gar nicht gecheckt, erst als Reini (KVÖ-Coach Reinhold Scherer, Anm.) mir gedeutet hat, dass ich Dritter bin, konnte ich es glauben. Was für ein Moment, den werde ich so schnell nicht vergessen.“

Die Erwartungen erfüllt

Der gebürtige Innsbrucker war im Vorfeld der Sommerspiele als einer der aussichtsreichsten heimischen Medaillenkandidaten gehandelt worden, schließlich schmücken seine Vita gleich drei Weltmeistertitel. 2012 und 2018 gewann er Gold im Lead, 2018 triumphierte er zudem in der nun erstmals olympischen Kombination aus den drei Disziplinen Speed, Bouldern und Lead. Schubert: „Diese Medaille hat einen unglaublichen Stellenwert, aber ich muss es erst verarbeiten. Es ging alles so schnell. Ich habe so lange so hart gearbeitet, es steckt viel Schweiß hinter der Medaille. Das bedeutet mir alles.“

Das Sportklettern zählt im olympischen Programm jedenfalls zu den großen Gewinnern unter den Neuzugängen. Es ist live höchst spektakulär – und auch auf den Fernsehbildern lässt sich zumindest erahnen, welch Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung die Athletinnen und Athleten mitbringen müssen.

Am Freitag (ab 10.30 Uhr, live, ORF 1) hat Österreich mit Jessica Pilz im Finale der Damen zum Abschluss der Kletterbewerbe in Tokio noch eine weitere Medaillenchance. Die Niederösterreicherin hatte sich als Sechste für den Showdown der besten acht Athletinnen qualifiziert.

("Die Presse", Printausgabe 06.08.2021)

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