Spätes Eigentor rettet RB Leipzig Remis gegen Bayer Leverkusen

Den Ball im Blick: Florian Wirtz (Mi.) trifft vor dem 1:0 für Leverkusen den Pfosten. picture alliance / Newscom

Leipzig Trainer Marco Rose rotierte im Vergleich zum 2:1 in der Champions League gegen Sporting auf fünf Positionen: Statt Vandevoordt, Geertruida, Seiwald, Haidara und Baumgartner (alle Bank) begannen Gulacsi, Klostermann, Vermeeren, Kampl und Nusa.

Leverkusens Coach Xabi Alonso tat es Rose nach dem 1:2 bei Atletico Madrid gleich - und tauschte ebenfalls fünfmal. Statt Kovar, Palacios, Frimpong, Grimaldo und Tella (alle Bank) starteten Hradecky, Andrich, Arthur, Aleix Garcia und Schick. Für Grimaldo war der Start von der Bank aus in der Bundesliga sogar ein Novum.

Schick veredelt Wirtz' Traumsolo

"Nicht in ihr Tiki-Taka kommen lassen" wollte Rose den Titelverteidiger, wie er vor dem Spiel bei Sky erklärte. Dies gelang den Sachsen zunächst, auch wenn Mukiele mit einem satten Distanzschuss mit der ersten Chance des Spiele Gulacsi prüfte (9.). Kurz darauf zwang Xavi auf der Gegenseite erstmals auch Hradecky zum Eingreifen (11.).

Mitte der ersten Hälfte gerieten zunächst Orban und Wirtz an der Seitenlinie Kopf-an-Kopf aneinander. War es zusätzliche Motivation nach dieser Szene? In jedem Fall schnappte sich Wirtz unmittelbar danach auf der linken Seite den Ball, ließ Orban und danach auch Vermeeren elegant aussteigen und traf anschließend mit dem Außenrist den Pfosten. Schick veredelte die sehenswerte Aktion anschließend mit dem Abstauber zum 1:0 für die Rheinländer (18.). Für den Tschechen war es das 13. Tor in den letzten neun Spielen.

Aleix Garcia erhöht - Raum im Freistoß-Glück

In der Folge blieb der Partie ausgeglichen, auch wenn Bayer torgefährlicher blieb. Gulacsi entschärfte einen weiteren Wirtz-Schuss mit den Fingerspitzen noch an den Außenpfosten (29.). Kurz darauf stand es 2:0. Wirtz eroberte den Ball gegen Raum und bediente Aleix Garcia, der sein erstes Bundesliga-Tor erzielte (36.). Es folgten Diskussionen, weil Wirtz im Duell mit Raum kurz auf dem Bein des auf dem Rasen liegenden Leipzigers gestanden hatte. Nach VAR-Check blieb das Tor aber bestehen.

Doch damit war eine muntere und zum Ende hin auch ein wenig hitzige erste Hälfte noch nicht beendet. Denn Raum erzielte in der 41. Minute mit einem von Hincapie noch entscheidend abgefälschten Freistoß noch vor der Halbzeit den Anschlusstreffer. Kurios: Der Spielverlauf bis zur Pause ähnelte frappierend dem 3:2-Erfolg der Leipziger im Hinspiel, der die beeindruckende Siegesserie des amtierenden deutschen Meisters beendet hatte.

Bayer lässt liegen, Tapsoba wird zum Pechvogel

Nach der Pause hatten die Rheinländer früh durch Joker Palacios, der den gelbverwarnten Andrich ersetzte, eine gute Chance, die Raum jedoch auf der Torlinie vereitelte, wieder hatte Wirtz stark vorgearbeitet. Apropos Wirtz: Der Jungstar scheiterte in der 64. Minute nach erneutem Solo am rechten Torpfosten. Überhaupt blieb Bayer - trotz einiger Offensivbemühungen der Sachsen - das gefährlichere Team: Palacios vergab aus kurzer Distanz in Rücklage den dritten Treffer für sein Team (66.).

Leipzig hatte längere Zeit nach der Pause zwar mehr vom Spiel gehabt, blieb aber zunächst harmlos. Dies änderte sich in der Schlussphase. Sesko kam nach einer Ecke frei zum Schuss, scheiterte aber an Hradecky (71.). In der 85. Minute lag der Ball schließlich im Tor der Werkself, Tapsoba hatte nach einer Freistoßflanke unglücklich selbst ins eigene Tor geköpft. Der Treffer zählte zunächst nicht, doch die vom Assistenten vermutete Abseitsstellung bestätigte sich nach VAR-Check nicht - und so endete die Partie mit einem durchaus leistungsgerechten Remis.

RB tritt in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr) bei Sturm Graz an, in der Liga wartet am Samstag (18.30 Uhr) das Gastspiel bei Union. Leverkusen ist in der Königsklasse ebenfalls am Mittwoch (21 Uhr) gegen Sparta Prag gefordert und schließt den Bundesliga-Spieltag mit dem Heimauftritt gegen Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr) ab.