Silk-Road-Gründer Ulbricht wurde von Präsident Trump begnadigt
Freigelassen
Ross Ulbricht war 2015 wegen der Onlineplattform zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Begnadigung wird als Gefallen für die Kryptowelt gewertet
22. Jänner 2025, 09:06
US-Präsident Donald Trump begnadigt den Gründer der Untergrundhandelsplattform Silk Road. Er habe soeben Ross Ulbrichts Mutter angerufen, um sie über die Begnadigung ihres Sohnes zu informieren, schrieb Trump auf seinem Onlinesprachrohr Truth Social. Ulbricht war 2015 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Über die Onlineplattform Silk Road wurden unter anderem Drogen, Hackersoftware und gefälschte Ausweisdokumente verkauft. Die Plattform soll aber auch für andere illegale Aktivitäten wie Geldwäsche genutzt worden sein. All das waren Anklagepunkte gegen Ulbricht.
Mit der Begnadigung hat Trump ein Wahlkampfversprechen eingelöst. Er hatte sich um Unterstützung aus der Kryptobranche bemüht und im Gegenzug erhebliche Wahlkampfspenden von einflussreichen Akteuren erhalten. Ulbricht genießt in Kryptokreisen enorme Popularität, da die Plattform als eine der ersten den praktischen Einsatz der Digitalwährung Bitcoin im Handel zeigte. Seine Unterstützer machten mit dem Slogan "Free Ross" auf Ulbrichts Fall aufmerksam.
Ein Gefallen vom Kryptopräsidenten
Trump hat auch versprochen, Regulierungen für Kryptowährungen zu lockern und die Branche zu fördern. Seit seinem Wahlsieg hat der Bitcoin-Kurs stark zugelegt, da Investoren sich von seiner Politik Krypto-freundliche Rahmenbedingungen erhoffen.
Ein US-Präsident darf die Strafen von Tätern, die nach Bundesrecht verurteilt wurden, verkürzen oder sie ganz begnadigen. Im Falle Ulbrichts bezeichnete Trump die Staatsanwaltschaft als "Pack" und "Fanatiker", außerdem zog er eine Verbindung zu seinen eigenen juristischen Problemen, die er in der Vergangenheit immer wieder als Folge einer politisch motivierten "Hexenjagd" gegen ihn dargestellt hatte. (APA, 22.1.2025)