Neue Weltrekordzeit im Frauen-Marathon: Ruth Chepngetich ...
Nach ihrem Lauf in Weltrekordzeit gedachte Marathonläuferin Ruth Chepngetich eingehüllt in eine Kenia-Fahne ihrem in diesem Jahr gestorbenen Landsmann. „Diesen Weltrekord widme ich Kelvin Kiptum“, sagte die 30-Jährige über den Mann, der vor einem Jahr den Marathon-Weltrekord bei den Männern aufgestellt hatte. Ebenfalls in Chicago stieß Chepngetich nun in eine neue Dimension bei den Frauen vor.
Bei ihrem Sieg in 2:09:56 Stunden – die Zeit wurde nachträglich um eine Sekunde korrigiert – verbesserte sie die vor etwas mehr als einem Jahr in Berlin aufgestellte imposante Bestzeit der Äthiopierin Tigist Assefa sensationell um rund zwei Minuten. Assefa war im September 2023 am Brandenburger Tor in äußerst schnellen 2:11:53 Stunden ins Ziel gekommen. Eine Zeit, die für die viel bemühte Sport-Ewigkeit hätte halten sollen. Nach einem Jahr ist diese Marke schon wieder Geschichte.
„Der Weltrekord war in meinen Gedanken. Ich habe es geschafft. Ich danke Gott“, sagte Chepngetich. „Das Wetter war perfekt. Ich war sehr gut vorbereitet.“ Beide Weltrekorde seien nun von Kenianern gelaufen worden, sagte die neue Weltrekordhalterin stolz. Kiptum war im Februar bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Er wurde nur 24 Jahre alt.
Lange unvorstellbar
Wie die Kenianerin Brigid Kosgei bei ihrem Weltrekord im Jahr 2019 nutzte auch Chepngetich die schnelle Strecke in Chicago. Die 30-Jährige hatte den prestigeträchtigen Marathon bereits 2021 und 2022 gewonnen. Vor zwei Jahren hatte sie den damaligen Weltrekord in 2:14:18 nur um 14 Hundertstelsekunden verpasst. Diesmal glückte der Leichtathletin unterstützt von moderner Schuh-Technologie und Tempomachern der gefeierte Coup.
Die Zeit der Weltmeisterin von Doha 2019 wäre lange unvorstellbar gewesen. Schon Assefa hatte vor einem Jahr in Berlin für großes Erstaunen gesorgt. Chepngetich war das lukrative Rennen enorm schnell angegangen, anfänglich hatte sie sogar Kurs auf unglaubliche 2:06 Stunden genommen.
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Bei den Männern gewann der Keniar John Korir das hochklassig besetzte Rennen. Ein Jahr nach dem Weltrekord des Kenianers Kelvin Kiptum, der im Februar bei einem Autounfall ums Leben gekommen war, kam Korir nach 2:02:44 Stunden ins Ziel. Kiptums Weltrekord steht bei 2:00:35 Stunden.
Der 27-jährige Korir steigerte das Tempo in der zweiten Rennhälfte eindrucksvoll. Während er die ersten gut 21 Kilometer in 01:02:19 Stunden lief, brauchte er für die zweite Hälfte nur noch 01:00:25. Mit einem Antritt zur richtigen Zeit ließ er seine Konkurrenten hinter sich. Zweiter wurde Huseydin Mohamed Esa aus Äthiopien, der knapp zwei Minuten langsamer war. Der WM-Dritte von Doha Amos Kipruto aus Kenia beendete das Rennen als Dritter.