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Florian Teichtmeister: Was Sie über den Kinderporno-Skandal ...

Florian Teichtmeister Was Sie über den KinderpornoSkandal
Florian Teichtmeister muss sich im Februar vor Gericht wegen des Besitzes von 58.000 Dateien kinderpornografischen Materials verantworten. Der österreichische Schauspieler ist geständig. Schon seit Längerem soll die Filmbranche über die Vorwürfe gege

Florian Teichtmeister (43) hätte der neue Christoph Waltz (66) in Hollywood werden können. Sein Sisi-Film „Corsage“, in dem er Kaiser Franz Joseph verkörpert, wurde als Oscar-Anwärter gehandelt. Doch diese steile Karriere endet nun mit einem Dämpfer, der Bauchschmerzen hinterlässt. Der Schauspieler ist wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt worden, wie am Wochenende bekannt wurde. Und Teichtmeister gibt seine sogar Tat zu. Bei einer Verurteilung drohen dem Star aus „SOKO Kitzbühl“ zwischen ein und zwei Jahre Haft.

Dass Teichtmeister am 8. Februar auf der Anklagebank des Wiener Landgerichts sitzen wird, ist seiner Ex-Partnerin zu verdanken. Sie zeigte ihn im Sommer 2021 Gründen an: wegen körperlichen Attacken, verbalen Drohungen – und wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material. Damals berichtete unter anderem der österreichische „Standard“ über den Fall, nannte aber keinen Namen, sondern schrieb von einem „erfolgreichen heimischen Theater- und Filmschauspieler“.

Was genau Florian Teichtmeister vorgeworfen wird

Jetzt ist klar: Teichtmeister hortete laut der Anklageschrift, die dem Portal „profil.at" vorliegt, von Februar 2008 bis August 2021 etwa 58.000 Dateien auf diversen Handys, Laptops, externen Festplatten, Speicherkarten und USB-Sticks – Dateien mit sexuellen Handlungen auch an Kindern unter 14 Jahren.

Der Verdacht gegen Teichtmeister bestand seit August 2021 – und er machte in der Theater- und Filmbranche schnell die Runde. Das bestätigte jetzt Regisseur Sebastian Brauneis (45), der mit Teichtmeister 2018 für den Film „Zauberer“ und bis 2020 zusammenarbeitete. „Jedem in der Branche war klar, um wen es geht“, wird er im „Standard“ zitiert. 

2021 gehörte Brauneis zu den wenigen Leuten aus der Branche, die sich öffentlich zu den ersten anonymisierten Berichten äußerten. „Aufgrund der Anschuldigungen, die den kriminellen Tatbestand der Kinderpornografie und damit mutmaßlichen Missbrauch enthalten, ist es mir ein dringendes Anliegen, mich in jeder Hinsicht absolut und bis zur Klärung persönlich, künstlerisch und beruflich zu distanzieren“, erklärte Brauneis bei Facebook, ohne Teichtmeister namentlich zu erwähnen.

Warum Florian Teichtmeister normal weiterarbeiten konnte

Doch wenn der Kinderporno-Verdacht gegen Teichtmeister in der Branche ein offenes Geheimnis zu sein schien: Warum konnte er munter weiter arbeiten und wurde beispielsweise erst jetzt vom renommierten Wiener Burgtheater rausgeworfen? Das Haus habe von den Ermittlungsergebnissen und dem Prozess „mit großem Entsetzen“ aus den Medien erfahren, hieß es in einem Statement am Wochenende. 

Dabei konfrontierte der „Standard“ das Burgtheater bereits 2021 mit den Ermittlungen. Damals ließ man ausrichten, man wolle „sich natürlich intensiv mit einem solchen Fall befassen und dann gegebenenfalls Konsequenzen ziehen“, sollte sich der Verdacht erhärten. Passiert ist nichts.

Nun erklärte Burgtheater-Chef Martin Kušej, man hätte Teichtmeister damals mit den Anschuldigungen konfrontiert, der Schauspieler hätte sie aber „allesamt glaubhaft bestritten“. Es würde sich um einen „Racheakt seiner ehemaligen Partnerin“ handeln, soll Teichtmeister damals behauptet haben. „Es gäbe keine Anklage, kein laufendes Ermittlungsverfahren. Er hat sich auf unsere Nachfrage nicht geständig gezeigt und die Vorwürfe vehement bestritten“, so Kušej. Angeblich hätte Teichtmeister zugesichert, das Theater über neue Entwicklungen zu informieren. „Für arbeitsrechtliche Schritte gegen Florian Teichtmeister im Sinne einer vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses hat es keine Grundlage gegeben. Eben so wenig für eine Dienstfreistellung von Florian Teichtmeister.“

Warum Florian Teichtmeisters Fall so bitter ist

Was Teichtmeisters Anwalt über seinen Mandanten am Wochenende sagte, klingt komplett anders. „Er war im gesamten Ermittlungsverfahren geständig und hat immer mit den Behörden kooperiert“, erklärte Michael Rami. Es handele sich um „ein rein 'digitales' Delikt“. Außerdem sei der Filmstar seit zwei Jahren in psychologischer Behandlung, „mit deren Hilfe es ihm gelungen ist, seine seelischen Probleme aufzuarbeiten, die ihn zum Besitz der besagten Dateien gebracht hatten.“

Die MacherInnen des Sisi-Films „Corsage“ geben sich derweil „schockiert“. Sie hätten erst jetzt von den Anklagepunkten gegen Teichtmeister erfahren. Eine ernsthafte Chance auf den Oscar kann sich Regisseurin Marie Kreutzer wohl abschminken. Zumindest gerade scheint sich die Branche einig zu sein: Teichtmeister wird derzeit von der Kinoleinwand verbannt, auch der ORF will keine Filme und Serien mit ihm mehr ausstrahlen. Man nehme „mit sofortiger Wirkung“ Abstand von „Herstellung und Ausstrahlung“ von Produktionen mit Teichtmeister.

Besonders bitter: Im Jahr 2016 machte sich Teichtmeister noch im österreichischen Parlament bei einer Veranstaltung gegen Kindesmissbrauch stark. Dort las er mehrere Briefe von Opfern vor.

Lesen Sie auch:

Der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister (43) ist wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt worden. Teichtmeister werde sich vor Gericht schuldig bekennen und übernehme die volle Verantwortung, so sein Anwalt. Teichtmeister wurde vom Wiener Burgtheater entlassen.

Die italienische Filmdiva Gina Lollobrigida ist tot. Die berühmte italienische Schauspielerin starb im Alter von 95 Jahren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

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