Silvester-Newsticker: Böller explodiert am Gesicht

Partys und prächtige Feuerwerke: Die Silvesterfeierlichkeiten sind nach zwei Jahren mit Pandemie-Einschränkungen diesmal weltweit wieder fast wie früher. Doch auch die Zahl der Unfälle durch Kracher steigt. Alle News zu Silvester gibt es hier im Newsticker.
02:55 Uhr: In Deutschland haben die Menschen erstmals seit 2019 wieder weitgehend ohne pandemiebedingte Einschränkungen Silvester gefeiert. Die Polizei zog dabei in der Nacht zu Sonntag eine gemischte vorläufige Bilanz. Während etwa das Polizeipräsidium Südhessen die erste Silvesternachthälfte „ohne größere Besonderheiten“ beendete, meldete die Polizei Berlin „deutlich“ mehr Einsätze als in den vergangenen beiden Jahren.
Einem Sprecher der Polizei Berlin zufolge machte sich die Rückkehr erlaubter Pyrotechnik an Silvester in der Hauptstadt bemerkbar. Bei vielen Einsätzen sei es um Brände in Wohnungen und Fahrzeugen gegangen. Die Leute seien auf den Straßen und hätten offenbar viel Feuerwerkskörper einkauft. Sowohl Polizeibeamte als auch Feuerwehrleute seien bei Einsätzen durch Feuerwerkskörper verletzt worden, fügte der Sprecher hinzu.
Die Polizei Berlin schrieb im Onlinedienst Twitter ausführlich zu den Einsätzen. Demnach wurden in mehreren Stadtteilen gezielt Fahrzeuge und Gebäude sowie Menschen mit Feuerwerkskörpern beschossen.
Die Feuerwehr Berlin schrieb auf Twitter, dass ein Löschfahrzeug durch dem „Beschuss durch Pyrotechnik“ massiv beschädigt wurde. Die Leitstelle sei mit 70 Mitarbeitern besetzt. Bis Mitternacht seien bereits 674 Notrufe eingegangen, teilte die Feuerwehr mit.
In den übrigen Bundesländern blieb es zunächst weitgehend ruhig. Die Polizei Sachsen sprach von „kleineren Bränden aufgrund von fehlgeleiteter Pyrotechnik“. Dem Polizeipräsidium Südhessen zufolge bewegte sich die Zahl der Einsätze wegen „Randalierern, Schlägereien und sonstigen Streitigkeiten“ bis Mitternacht „auf dem üblichen 'Wochenendniveau'“. Die Polizei Rheinland-Pfalz meldete brennende Mülltonnen in Worms sowie den Brand einer Gartenhütte in Linz am Rhein.
Nach zwei Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie durften in diesem Jahr in der Nacht zu Neujahr in Deutschland wieder Raketen und Böller gezündet werden. Zum Verkaufsstart am Donnerstag gab es vor einigen Geschäften bereits am Morgen lange Schlangen.
Familienvater bei Brand in Rüsselsheim verletzt02:25 Uhr: Beim Brand eines Hochhaus-Balkons in Rüsselsheim ist in der Neujahrsnacht ein 35 Jahre alter Familienvater verletzt worden. Er habe Rauchgas eingeatmet, teilte die Polizei mit. Die Mutter und die zwei Kinder seien unverletzt geblieben. Laut Polizei geriet ein Plastik-Motorrad auf dem Balkon aus noch ungeklärter Ursache in Brand. Es sei dabei starker Rauch entstanden. Die Familie kam demnach bei Bekannten unter.
Feuerwehr: Größere Brände in Wittenau und Alt-Hohenschönhausen, Berlin02:14 Uhr: Die Berliner Feuerwehr ist in der Neujahrsnacht unter anderem zu drei größeren Bränden in Wittenau, Alt-Hohenschönhausen und Britz ausgerückt. Im Bernshausener Ring in Wittenau brannte demnach eine Wohnung und mehrere Balkone, wie die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag auf Twitter mitteilte. Vier Menschen hätten sich selbst gerettet, eine weitere Person sei ins Krankenhaus gekommen. Details wurden zunächst nicht bekannt.
In Britz wiederum brannte demnach der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses auf 200 Quadratmetern. Rund 44 Kräfte seien dort vor Ort. Angaben zu Verletzten machte die Feuerwehr zunächst nicht.
Auch auf der Landsberger Allee in Alt-Hohenschönhausen war die Feuerwehr im Einsatz. Dort brannten demnach mehrere Balkone an einem Hochhaus.
Böller explodiert am Gesicht - 39-Jähriger schwer verletztSonntag, 01. Januar 2023, 01:38 Uhr: Ein Mann ist am Silvesterabend durch einen selbstentzündeten Feuerwerkskörper schwer verletzt worden. Der 39-Jährige musste nach dem Unfall in Hohberg (Ortenaukreis) mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht werden, wie ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen sagte. Demnach traf der Böller seine rechte Gesichtshälfte.
Person in Düsseldorf durch Messerstiche getötet22.45 In Düsseldorf wurde laut BILD-Informationen gegen 21.10 Uhr im Stadtteil Vennhausen eine Person durch Messerstiche getötet. Die schwer verletzte Person starb noch am Tatort - zu Geschlecht und Alter der getöteten Person machte die Polizei bisher keine Angaben.
Brand in Wohnhaus in Chemnitz - Zwei Menschen mit Rauchgasvergiftung22.13 Bei einem Brand eines Wohnhauses in Chemnitz sind mehrere Menschen verletzt worden. Zwei Bewohner seien nach dem Feuer am Samstagabend mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit. Zur Brandursache machte ein Sprecher zunächst keine Angaben. Nachdem der Brand gelöscht wurde, mussten die Bewohner anderweitig unterkommen. Das Haus ist nach Angaben der Feuerwehr zunächst nicht mehr zu bewohnen. Die Höhe des Schadens war noch unklar.
23-Jähriger stirbt bei traditionellem Karbidschießen in Niederlanden22.12 Beim traditionellen Karbidschießen zu Silvester ist in den Niederlanden ein 23 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Der junge Mann sei nach dem Unfall in der Ortschaft Diessen bei Eindhoven am Samstagnachmittag per Hubschrauber in eine Klinik geflogen worden, wo er an seinen schweren Verletzungen starb, berichtete die Nachrichtenagentur ANP unter Verweis auf die Polizei. Rund 40 Menschen wurden Augenzeugen des Unglücks.
Beim Karbidschießen werden Karbidsteinchen in eine alte große Milchkanne aus Metall oder ein Güllefass gelegt und nass gemacht, so dass sich Gas bildet. Die mit einem Plastikball verschlossene Kanne wird dann über ein Zündloch angezündet, wobei der Ball Dutzende Meter weit geschossen wird und es einen dröhnenden Knall gibt. Mitunter wird mit zahlreichen Tonnen gleichzeitig geschossen. Das Karbidschießen gehört in den Niederlanden zum immateriellen Kulturerbe, die Tradition stammt von den Germanen.
Großeinsatz im Berliner Stadtteil Kreuzberg - Feuer in siebengeschossigem Wohnhaus22.02 Mit rund 70 Einsatzkräften hat die Berliner Feuerwehr einen Brand in der Urbanstraße im Stadtteil Kreuzberg bekämpft. Das Feuer sei am Samstagabend im Keller eines siebengeschossigen Wohngebäudes ausgebrochen, sagte ein Sprecher.
Rund 20 Menschen seien gerettet worden und würden derzeit von den Rettungsteams versorgt. Einige von ihnen kommen voraussichtlich ins Krankenhaus, wie der Sprecher weiter sagte. Zur Schwere der Verletzungen und zur Brandursache wurde noch nichts bekannt.
Balkonbrand in Berlin - Silvesterabend nimmt für Einsatzkräfte an Fahrt auf20.04 Uhr: Der Berliner Silvesterabend nimmt für die Einsatzkräfte allmählich an Fahrt auf. Allein seit 18.00 Uhr seien mindestens zehn weitere Einsätze im Zusammenhang mit Feuerwerk und Böllern hinzugekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Samstagabend. So viele seien es bis dahin über den gesamten Tag verteilt gewesen. Unter anderem rückten die Feuerwehrleute zu einem Balkonbrand aus. Details wurden zunächst nicht bekannt.
Wärmerekord am Silvestertag19.22 Uhr: In weiten Teilen Deutschlands erwarteten die Meteorologen auch in der Neujahrsnacht noch zweistellige Temperaturwerte. Außerdem sollte es sehr windig sein, vor allem in Nordwesten. In den Niederlanden wurden wegen stürmischen Wetters etliche Feuerwerkshows abgesagt, etwa in Amsterdam, Den Haag, Apeldoorn und Hilversum.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Silvestertag Rekordwerte für einen 31. Dezember gemessen. In Wielenbach im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau wurden gegen 14 Uhr 20,8 Grad ermittelt, in München 20 Grad. In Baden-Württemberg wurden in Müllheim bei Freiburg und in Ohlsbach jeweils 20,3 Grad gemessen.
Wieder Silvesterparty am Brandenburger Tor17.55 Uhr: Nach der Corona-Zwangspause hat Berlin am Samstag erstmals wieder eine Silvesterparty mit Publikum am Brandenburger Tor vorbereitet. Zum Jahreswechsel strömten nach Angaben von Visit Berlin auch viele Touristen in die Hauptstadt, so dass Hotels 80 bis 90 Prozent Auslastung erwarteten. Allerdings meldete die Feuerwehr schon tagsüber zehn Einsätze wegen Pyrotechnik und mehrere Verletzte. Hunderte Einsatzkräfte waren in Bereitschaft und erwarteten eine unruhige Nacht.
Die Feier am Brandenburger Tor war deutlich kleiner angelegt als in früheren Jahren. Für die Show unter dem Motto „Celebrate at the Gate“ auf dem Pariser Platz musste man vorab ein Ticket buchen. Mit 2500 Menschen war die Feier ausgebucht. Das ZDF plante aber eine Übertragung. Um Mitternacht sollte es kein Höhenfeuerwerk, sondern eine Lichtshow geben, wie der Veranstalter mitteilte. Auf dem Programm standen Künstler wie Calum Scott, DJ Bobo und die Scorpions.
Corona überschattet Silvester in China - Neujahr erst am 22. Januar17.38 Uhr: In China ist Silvester in diesem Jahr von der großen Corona-Welle im Land überschattet worden. Da die Behörden ihre strengen Maßnahmen gegen das Virus aufgegeben haben, durften Bars und Restaurants zwar Partys organisieren, doch blieben Menschen vielerorts wegen einer Erkrankung oder aus Angst vor einer Ansteckung lieber zu Hause.
Silvester ist für die Chinesen an sich kein besonders wichtiger Feiertag. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst am 22. Januar. Erst dann wird richtig groß gefeiert und es gibt eine große Reisewelle, in der sich Hunderte Millionen durchs Land bewegen, um ihre Familien zu besuchen.
Das Virus verbreitet sich nach dem Ende der Null-Covid-Politik Anfang Dezember aktuell rasend schnell. Nach Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Krankenhäuser sind überfüllt und viele Krematorien können die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern.
17.09 Uhr: Durch eine Explosion im Keller eines Wohnhauses in Teupitz (Dahme-Spreewald) sind am Silvestertag zwei Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Nach Polizeiangaben brach in dem Haus anschließend ein Feuer aus. Ein Großaufgebot der Feuerwehr löschte den Brand. Ein 24-Jähriger wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Ein 51-Jähriger kam mit Verletzungen in ein umliegendes Krankenhaus. Zuerst hatte die „Märkische Allgemeine" berichtet.
Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Explosion durch einen Unfall mit Feuerwerk ausgelöst wurde. Mindestens zwei Männer hätten im Keller mit Pyrotechnik hantiert, sagte ein Sprecher. Beim Löschen des Brandes seien zudem zwei Pistolen entdeckt worden. Ob es sich dabei um Schreckschusspistolen oder andere Waffen handelt, werde noch untersucht. Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes setzt die weiteren Ermittlungen fort. Auch das Grundstück rings um das Haus im Ortsteil Egsdorf wurde abgesucht.
Das Haus ist weiteren Angaben nach derzeit betretbar, aber nicht bewohnbar. Statiker sind laut Polizei zu Untersuchungen vor Ort. Die Explosion ereignete sich den Angaben zufolge gegen 11.45 Uhr.
Sydney begrüßt 2023 mit Regenbogen-Feuerwerk14.30 Uhr: Mit einem farbgewaltigen Riesenfeuerwerk hat die australische Metropole Sydney das neue Jahr begonnen. Drei Stunden nach dem ersten Jahreswechsel am Südsee-Archipel Kiribati ging im Hafen von Sydney um Mitternacht - 14 Uhr deutscher Zeit - das traditionelle Riesenfeuerwerk in die Luft. Highlight der fast viertelstündigen Show bildeten Regenbogen aus Leuchtkörpern, die wasserfallartig von der Harbour Bridge regneten, als Vorboten der Sydney WorldPride, die im Februar in der Metropole startet. Bereits ab 21 Uhr Ortszeit hatte erstes Feuerwerk als Familienveranstaltung den Himmel erleuchtet.
Nach Angaben des Senders ABC wurde von mehr als einer Million Menschen ausgegangen, die das Spektakel mit eigenen Augen vor der berühmten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses sehen wollten, so viele wie bei den Silvestersausen in Sydney vor Beginn der Corona-Pandemie. Zahlreiche Besucher hatten bereits am frühen Morgen Plätze mit guter Aussicht auf den Hafen bezogen.
Geschätzt etwa eine halbe Milliarde Zuschauer verfolgten die Show weltweit über den Bildschirm. Die Produzenten der Lichtshow hatten im Vorfeld ein „Kaleidoskop von Farben“ versprochen - und geliefert. Angaben im Vorfeld zufolge wurden insgesamt acht Tonnen beziehungsweise 9000 Stück Feuerwerkskörper für Kosten in Höhe von umgerechnet rund 3,7 Millionen Euro verschossen.
Kinder durch Feuerwerkskörper verletzt13.37 Uhr: Bei Zwischenfällen mit Silvesterfeuerwerk sind in Rheinland-Pfalz zwei Kinder verletzt worden. In Ellerstadt im Landkreis Bad Dürkheim bewarf ein Unbekannter einen elfjährigen Jungen mit einem Böller und verletzte ihn so. Das Kind erlitt am Freitag Verbrennungen zweiten Grades an der Brust und musste in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Beamten suchen nun nach Zeugen des Vorfalls auf einem Spielplatz.
In Wörth am Rhein hantierten am Freitag drei Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren auf der Straße mit Feuerwerk. Einer von ihnen steckte laut Polizei einem 11-Jährigen einen brennenden Feuerwerkskörper unter das T-Shirt. Der Junge erlitt ebenfalls Verbrennungen an der Brust und wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.
Hotels fast voll: Silvester bringt Berlin einen Touristenboom13.20 Uhr: Zum Jahreswechsel hat Berlin nach der Corona-Pause wieder massenhaft Touristen angezogen. Die Hotels rechneten über Weihnachten und Silvester mit einer Auslastung von 80 bis 90 Prozent, sagte der Geschäftsführer der Marketinggesellschaft Visit Berlin, Burkhard Kieker, am Samstag im rbb-Inforadio. Er schaue auch positiv ins kommende Jahr. Berlin spiele touristisch in der Liga von Paris, London und New York.
Kieker begrüßte, dass wieder eine Silvesterfeier mit Publikum am Brandenburger Tor geplant sei. „Ich bin froh, dass diese Bilder wieder um die Welt gehen“, sagte er. „Denn das dürfen wir nicht unterschätzen, welche Wirkung das hat. Das Brandenburger Tor als Bild im Hintergrund, das ist, glaube ich, schon die beste Werbung für unsere Stadt.„ Darüber hinaus gebe es Hunderte oder gar Tausende Veranstaltungen in Clubs, Restaurants und Bars. “Berlin tanzt an Silvester, und das haben wir auch nicht verlernt über die vergangenen zwei, drei Jahre“, sagte Kieker.
Die Silvesterfeier am Brandenburger Tor wurde diesmal noch aus Vorsicht wegen Corona kleiner geplant als in den Jahren vor der Pandemie: Die Party findet auf dem Pariser Platz auf der Ostseite des Tors mit 2500 Menschen statt, die vorab Tickets buchen mussten. Diese sind nach Angaben des Veranstalters alle vergeben. Die Show wird aber im ZDF übertragen.
Silvesterprognose vom Unfallarzt: Ab etwa 3 Uhr werden durchgängig Böller-Verletzungen operiert09.17 Uhr: In Deutschland gehen Krankenhäuser, Polizei und Feuerwehren nach zwei vergleichsweise ruhigen Silvesternächten davon aus, wieder viel mehr Arbeit und Einsätze zu haben als 2021/22 und 2020/21. In den vergangenen beiden Jahren war der Verkauf von Feuerwerk für die Silvesternacht auch deshalb verboten, um Krankenhäuser in der Pandemiezeit von zusätzlichen Patienten zu entlasten.
Die Ärzteorganisation Marburger Bund rief zu Böller-Vorsicht auf. „Viele Rettungsstationen sind ohnehin am Limit, und selbstverständlich birgt ein Silvesterfeuerwerk immer ein zusätzliches Unfallrisiko„, sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende Susanne Johna der „Neuen Osnabrücker Zeitung„ (NOZ). Das gelte nicht nur für “aktive“ Feuerwerker, sondern auch für Schaulustige
In Berlin sagte ein Sprecher des Unfallkrankenhauses, man rechne mit mehr Verletzungen wie abgerissenen Fingern nach missglückten Böllereien. “Wir gehen davon aus, dass in der Zeit ab etwa 3.00 Uhr bis in den späten Neujahrsabend durchgehend operiert wird.“ Zwei Gruppen seien besonders gefährdet: Betrunkene, die unsachgemäß mit Feuerwerkskörpern umgehen. “Und Kinder an Neujahr, die nicht gezündetes Feuerwerk oder Blindgänger aufsammeln und zünden wollen.“
Fast die ganze Welt feiert Silvester wie vor Corona09.16 Uhr: Milliarden Menschen heißen in der Nacht zum Sonntag das Jahr 2023 willkommen. Anders als in den vergangenen zwei Jahren galt diesmal in Deutschland vor Silvester kein Verkaufsverbot von Feuerwerk mehr. Deshalb könnte es wieder viel mehr Not- und Zwischenfälle geben. In der Neujahrsnacht wird es laut Deutschem Wetterdienst erneut ungewöhnlich mild. Vielerorts dürften die Temperaturen zweistellig sein. Der DWD gab zu bedenken, dass es vor allem in der Nordwesthälfte Deutschlands windig sei und Silvesterraketen vom Winde verweht werden könnten.
In Berlin gibt es am Brandenburger Tor wieder eine Party mit Publikum. Die Gäste mussten Tickets für die Show unter dem Motto „Celebrate at the Gate„ im Voraus kaufen. 2500 Menschen werden laut dem Veranstalter erwartet. Um Mitternacht soll es demnach kein Höhenfeuerwerk, sondern eine Lichtshow geben.
Das ZDF überträgt von dort seine Silvestersendung „Willkommen 2023“ - Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner präsentieren die Show erstmals von der Ostseite, dem Pariser Platz. Unterstützt werden sie von Sänger Sasha. Als musikalische Gäste werden unter anderem die Scorpions, DJ BoBo, die Münchener Freiheit und Jupiter Jones erwartet. Zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule feierten in den Jahren vor der Pandemie Zehntausende. Die Feier galt in den Jahren vor Corona als die größte Silvesterparty Deutschlands.
Gefeiert wird auch in anderen Großstädten. In Sydney findet wieder ein Riesenfeuerwerk am berühmten Opernhaus statt, in Dubai später dann am höchsten Gebäude der Welt - dort soll mit einer Lasershow auch ein neuer Weltrekord aufgestellt werden. Zudem ist in der emiratischen Metropole eine Lichtshow mit Hunderten Drohnen geplant.
In Kiew in der Ukraine dagegen gilt weiter das Kriegsrecht. In der immer wieder mit Raketen beschossenen Hauptstadt der Ukraine ist es unter Strafe verboten, Feuerwerk zu zünden. Zwar sind viele Restaurants festlich geschmückt, oft sitzen die Menschen aber nach den russischen Angriffen auf Kraftwerke wegen Stromausfällen im Dunkeln. Viele Ukrainer lassen sich aber trotz des Kriegs die Neujahrsbescherung und auch ein Festessen nicht nehmen. In London gibt es am Riesenrad „London Eye„ erstmals wieder seit dem Jahreswechsel 2019/20 ein Neujahrsfeuerwerk - mehr als 100 000 Ticket-Inhaber werden in der Innenstadt erwartet.
Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro lässt erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder am Strand von Copacabana mit Feuerwerk und Konzerten ohne Einschränkungen feiern. In New York ist die traditionelle Silvesterparty am Times Square angekündigt, bei der sich beim “Ball Drop“ traditionell eine blaue Kugel zur Erde senkt.
26 Stunden dauert es zwischen 11.00 Uhr MEZ am 31. Dezember und 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Es beginnt im Inselstaat Kiribati, geht über Australien, Asien bis Europa, Südamerika, die US-Ostküste, Kalifornien, Hawaii zu den unbewohnten Eilanden Bakerinsel und Howlandinsel wieder im Pazifik.
Jahreswechselablauf - ein Überblick:- 11.00 Kiribati startet als erstes Land der Welt ins neue Jahr
- 12.00 z.B. Neuseeland und Samoa
- 13.00 z.B. Tuvalu im Pazifik
- 14.00 z.B. Sydney in Australien begrüßt das neue Jahr
- 15.00 z.B. Teile Australiens, darunter Brisbane
- 16.00 z.B. Südkorea und Japan
- 17.00 z.B. Philippinen, Malaysia, Singapur
- 18.00 z.B. Thailand, Vietnam
- 19.00 z.B. Bangladesch und Bhutan
- 19.30 z.B. Indien und Sri Lanka
- 20.00 z.B. Malediven und Pakistan
- 21.00 z.B. Armenien, Vereinigte Arabische Emirate
- 22.00 z.B. Türkei, Russlands Hauptstadt Moskau, Kenia
- 23.00 z.B. Ukraine, Griechenland, Finnland, Baltikum, Rumänien
- 00.00 z.B. Deutschland und weite Teile der EU
1. Januar (MEZ):
- 01.00 z.B. Großbritannien, Portugal, Island
- 02.00 z.B. Kap Verde
- 04.00 z.B. Teile Brasiliens (Rio), Argentinien, Uruguay
- 05.00 z.B. Bolivien, Venezuela
- 06.00 z.B. US-Ostküste mit New York, auch Kuba, Peru
- 07.00 z.B. Mexiko-Stadt und Teile der USA (Chicago)
- 09.00 z.B. Kalifornien in den USA mit Los Angeles
- 10.00 z.B. Alaska (USA)
- 11.00 z.B. Honolulu in Hawaii (USA)
- 12.00 z.B. Pago Pago (Amerikanisch-Samoa)
- 13.00 Bakerinsel und Howlandinsel im Pazifik (unbewohnt)
Wissen - Warum wir Silvester feiern? Einfach erklärt
Silvester mit Kindern - Schöne Ideen für eine gemeinsame Feier
mit dpa