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Rente in Österreich und Schweden läuft's hier mit dem Geld im ...

Es werden aktuell unterschiedliche Renten-Reformen in Deutschland diskutiert. Was könnten wir von anderen Ländern lernen?

Gibt es in der deutschen Bevölkerung kein Vertrauen mehr in die Rente? Die Deutsche Rentenversicherung hat sich auf eine Nachfrage von inFranken.de dazu geäußert. Grundlage, war unter anderem eine Umfrage der Redaktion. Von inzwischen über 10.000 Teilnehmern rechnen über 70 Prozent damit, dass ihnen das Geld in der Rente nicht reichen wird. Ein Blick über die Grenzen hinaus zeigt - so muss es nicht sein. 

Schon im März dieses Jahres wurde ein Vergleich von Deutschland mit den Renten anderer Länder in Europa gezogen. Mit Blick auf die immer neuen Reform-Vorschläge in den vergangenen Wochen bleibt eine Feststellung weiter im Raum: Österreich und Schweden machen es besser.

Andere Renten-Ansätze in Österreich und Schweden

Unter anderem das Nachrichtenportal derwesten.de hat sich mit dem Ruhestand in Österreich und Schweden befasst und entscheidende Unterschiede herausgestellt. Eines der grundlegenden Probleme: Deutschland setzt als eines der letzten europäischen Länder auf eine Rente, die sich fast ausschließlich am Erwerbseinkommen orientiert.

Anderswo gibt es eine Mindestrente - unabhängig vom Verdienst. Österreich lässt laut Beitrag zudem seine Altersvorsorgesysteme zusammenlaufen. Beamte und Selbstständige zahlen dort ebenfalls in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Ein Ansatz, der zuletzt auch vom Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zur Diskussion gestellt wurde - mit klaren Forderungen. 

Höhere Bruttorente in Österreich

Für unsere Nachbarn scheint das System gut zu funktionieren. Gegenüber dem Sender Arte, so heißt es im Bericht, erklärt Ökonomin Christine Mayrhuber, vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO): "Nach 46 Erwerbsjahren ist die Einkommensersatzrate bei 80 Prozent des durchschnittlichen Lebenseinkommens."

In Deutschland liegt die durchschnittliche Bruttorente etwa 70 Prozent niedriger als in Österreich. Aber, und das gehört auch zur Renten-Wahrheit: Es werden dort auch "im Schnitt vier Prozent mehr Rentenbeiträge gezahlt".

Laut der Frankfurter Rundschau (FR) ist es ein Rentenbeitrag von 22.8 Prozent. Und weiter heißt dazu, dass davon auf die Arbeitnehmer 10,25 Prozent entfallen. Den Rest zahlen dann die Arbeitgeber. In Deutschland zahlen beide Seiten zusammen hälftig nur 18.6 Prozent des Bruttolohns.

Rente in Österreich - Wartezeit ist deutlich höher 

Zu Österreich gibt es aber noch einen anderen gravierenden Unterschied: die Rentenwartezeit. Laut FR ist sie mit 15 Jahren dreimal so lang wie in Deutschland. Wer nur eine geringere Beitragszeit erreichen kann, geht demzufolge leer aus.

Rentenwartezeit

Laut der Deutschen Rentenversicherung ist die Wartezeit somit eine Mindestversicherungszeit: "Für die allgemeine Wartezeit von 5 Jahren und die Wartezeiten von 15 Jahren und 20 Jahren werden Beitrags- und Ersatzzeiten sowie Monate aus dem Versorgungsausgleich und aus geringfügiger versicherungsfreier Beschäftigung berücksichtigt".

In Rente gehen, ohne dabei Geld zu verlieren - schau auf diese Tabelle

Außerdem muss man wissen, dass sich die Alpen-Republik einen höheren Steuerzuschuss an die Rentenkasse leistet, wenn man sich die Wirtschaftsleistung betrachtet. Der Bericht zeigt auch, dass "die Anpassung der Renten anders berechnet wird". Rentner in Österreich erhalten demnach einen Inflationsausgleich. In Deutschland richtet sich die Anpassung nach der Lohnentwicklung.

Rente: In Schweden setzt man auf Grundrente und Fonds

Und auch die Schweden machen für den Ruhestand einiges anders. Beamte und Selbständige müssen auch hier in die Versicherung einzahlen. Der Beitragssatz liegt laut FR bei 18.5 Prozent. Davon werden "2,5 Prozentpunkte für eine Prämienrente verwendet". Diese werden in einem Fonds angelegt.

Damit scheint die Renten-Idee der FDP an die Schweden-Rente angelehnt zu sein. Doch die Pläne für eine Aktienrente stehen gerade bei der CDU weiter massiv in der Kritik. In Schweden können Versicherte aus einem Angebot unterschiedlicher Fonds eine Auswahl treffen. Findet jemand nicht das passende, dann geht das laut FR-Bericht in einen Staatsfonds, der es dann anlegt. 

In der Vergangenheit hätte dies immer wieder hohe Renditen für die Versicherten gebracht. Gut ausgebaut ist auch die betriebliche Altersvorsorge. Hier führen Arbeitgeber in der Regel 4,5 Prozent des Lohnes dafür ab. Und auch eine Garantierente  gibt es in Schweden. Diese können man mit der Grundsicherung in Deutschland vergleichen. 

Kritik am Rentensystem der Schweden

Doch es gibt auch durchaus Kritik an dem Schweden-System. Der FR zufolge hat es aus Sicht der Hans-Böckler-Stiftung einen entscheidenden Haken. Rentenexperte Florian Blank erklärt dazu: "Die Altersvorsorge in Schweden birgt Risiken für Einzahlende, Rentnerinnen und Rentner.“

Renten könnten mit diesem System auch sinken. Das würde immer dann passieren, wenn es "bei den Löhnen oder an den Aktienmärkten nicht gut läuft". Blank:„Das deutsche System wirkt da stabiler." 

Vorschaubild: © AdobeStock/Alexi Tauzin

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