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Tina What's Love Got to Do with It? Kritik Autor: MobyDick

Tina Whats Love Got to Do with It Kritik Autor MobyDick
Tina - What's Love Got to Do with It? Kritik - Wie gut der Film ist, erfahrt ihr in der Kritik auf Moviejones.de. - Autor: MobyDick

Bewertung: 4 / 5

Tina Turner has left the building ... eine der größten R&B Sängerinnen aller Zeiten mit einer extrem markanten Aura, was liegt da also näher als diese Ausnahmekünsterlin gebührend zu würdigen?

Als es noch nicht zum nonchalanten guten Ton gehörte Musiker-Biopics zu drehen kam quasi aus dem nichts ein Biopic über Tina Turner heraus, mit der damals noch recht unbekannten Angela Basset und dem zwar etablierten aber sträflich unterschätzten Lawrence Fishburne in den Hauptrollen. 30 Jahre ist das schon her. Und beide spielten sich die Seele aus dem Leib. Um es also vorweg zu nehmen: "Tina" ist bravouröses übertriebenenes Schasuspielkino vom Feinsten und obwohl beide Darsteller nominiert waren, waren die Oscars damals tatsächlich noch weiß.

Erzählt wird der Werdegang einer gewissen Anna Mae Bullock, die von einem gewissen Ike Turner entdeckt, aufgebaut, mißbraucht und klein gehalten wird, sowie ihr qualvoller und kräftzeherender Kampf um ihre Emanzipation und ihre eigene Stimme. Das ist extrem einseitig und typisch in seiner 1980er und 1990er Schwarzweiß-Zeichnung, aber immer unterhaltsam anzuschauen und mit Onelinern durchsetzt als hätte Shane Black am Drehbuch mitgewirkt.

Der Schockfaktor der Mißhandlungen ist dermassen übertrieben, dass es einerseits erschreckt aber gleichzeitig auch extrem amüsiert: "Wenn du mir hier jetzt abkratzt, dann schwöre ich dir, ich bring dich um!"

Oder eine Echtzeitvergewaltigung, die keine 10 Sekunden dauert, und immer die beiden Darsteller im Fokus. Das ist extrem gut inszeniert und drückt genau die richtigen Knöpfe beim Zuschauer, und so klar in seiner Fokussierung auf den Kern, dass es zwischen Tragisch und Satire oszilliert.

Dazu noch hammergeile Musik, größtenteils nochmal neu von Basset intoniert und fertig ist der perfekte Blockbuster. Dass hier überhaupt kein Fokus auf Ike gelegt wird, außer ihn als Bösewicht zu etablieren, dient auch dazu, den katharsischen Weg von Anna Mae nachzuzeichnen, und dient auch als roter Faden um zu zeigen, wie aus der ehemaligen Gospel-Sängerin eine glühende Buddhistin wird, und warum sie sich - dies dann dankenswerterweise auch mal offpanel - tatsächlich dann in Europa Hilfe sucht.

Alles in allem ein sehr kurzweiliges etwas anderes Biopic, das mehr Szenen einer abusive Ehe ist als Musikerdrama, das aber dabei gekonnt quietschbunt die Genres zu wechseln in der Lage ist.

Auch wenn der Film jetzt kein Klassiker ist, ist er auch heute noch extrem gut wegzuschauen und zeigt eine Musikerin, die im realen leben noch deutlich überlebensgroßer war als im Film, und tatsächlich sowohl singen als auch als Schauspielerin enorme Präsenz hatte.

RIP

8 Punkte

Tina - What's Love Got to Do with It? BewertungBewertung des Films
MobyDick

810

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