Warnung vor Unwetter in Deutschland – Gewitter und Hagel in ...

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Stand: 16.08.2023, 10:34 Uhr
Von: Karolin Schäfer
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Der Sommer ist zurück. Doch prompt bilden sich in Deutschland Gewitter mit Unwetter-Potenzial. Welche Gebiete besonders betroffen sind.
Update vom 16. August, 10.20 Uhr: Durch das schwere Unwetter in der Stadt Brandenburg an der Havel wurde eine Frau verletzt, teilt die Polizei Brandenburg am Mittwoch mit. Die 36-Jährige sei am frühen Morgen von Rettungskräften unter einem Baum gefunden und ins Krankenhaus gebracht worden. Wie lange die Frau unter dem Baum im Stadtteil Nord lag, sei zunächst noch unklar.
Unwetter in Deutschland: Gewitter sorgen für schwere Schäden – „Habe ich noch nie erlebt“Update vom 16. August, 10.10 Uhr: Sturmböen mit bis zu 148 km/h fegten durch Brandenburg an der Havel westlich von Berlin. Selbst dicke Bäume stürzten um. „So einen Sturm habe ich noch nie erlebt“, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle am Mittwochmorgen der Nachrichtenagentur dpa. Bäume aller Größen seien umgerissen worden, von 50 Zentimetern bis 1,50 Meter Durchmesser. Auch Dächer von Häusern wurden abgedeckt. Einsatzkräfte der Feuerwehr sind weiterhin mit Aufräumarbeiten beschäftigt, zahlreiche Straßen bleiben vorerst gesperrt.
„In 30 Jahren Dienstzeit habe ich noch nicht erlebt, dass so viele Bäume umgefallen sind. Betroffen ist ein Streifen in den Stadtteilen Nord und Dom, links und rechts ist alles umgeknickt“, so der Sprecher der Regionalleitstelle. Der Deutsche Wetterdienst sprach von einem lokalen Ereignis und einer Fallbö (Downburst). Es sei in den Böen eine Windgeschwindigkeit von 148 Kilometer pro Stunde gemessen worden.

Update vom 16. August, 9 Uhr: Hagelunwetter zogen über Teile Bayerns hinweg. Extremes Unwetter traf den westlichen Landkreis Rottal-Inn. Innerhalb kurzer Zeit fielen dort Niederschlagsmengen von bis zu 75 Liter pro Quadratmeter vom Himmel. Dazu brachte Hagel Gullys zum Überlaufen. Wassermassen fluteten Straßen, zahlreiche Keller liefen voll. Besonders tragisch: Ein Fahrradfahrer in Stetten (Landkreis Unterallgäu) starb in Folge des Unwetters.
Unwetter tobt in Deutschland: Heftige Gewitter ziehen Schneise durch Stadt westlich von BerlinUpdate vom 16. August, 7.12 Uhr: Der Bus- und Bahnverkehr ist bei Erfurt (Thüringen) wegen Sturm und Gewitter zusammengebrochen. Eine sogenannte Superzelle brachte im Erzgebirge in Zwönitz massiven Hagelschlag, wie das Wetterportal wetteronline.de berichtet. Hagelkörner bedecken Straßen und Wiesen komplett, wie auf Videoaufnahmen zu sehen ist.
Ein abgedecktes Dach liegt vor einem Haus. Abgerissene Äste liegen auf der Straße – schwere Unwetterschäden sind auf Fotos der Nachrichtenagentur dpa in Brandenburg an der Havel (Brandenburg) zu sehen. „Das Unwetter hat Schäden in der ganzen Stadt hinterlassen“, schreibt die Feuerwehr Brandenburg auf Facebook noch am Dienstagabend. Berichtet von abgedeckten Häusern, überfluteten Straßen und umgeknickten Bäumen. Auch die Freiwilligen Feuerwehren seien gefordert, heißt es weiter.

Der Deutsche Wetterdienst warnt am Mittwoch (16. August) weiter vor starken Gewittern, teils auch unwetterartig aufgrund von Starkregen und Hagel. Eine Luftmassengrenze über dem Nordwesten Deutschlands trennt schwülheiße Luft im Süden von weniger warmer und etwas trockenerer Luft im Nordwesten. In einem Streifen vom Westen bis in den Osten des Landes ist laut den DWD-Wetterexperten mit Starkregen, um 20 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, Hagel und Sturmböen bis 85 km/h (9 Bft) zu rechnen. „Lokal Unwetter mit heftigem Starkregen um 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit“, heißt es im aktuellen DWD-Warnlagebericht.
Update vom 15. August, 20.38 Uhr: In Deutschland haben heftige Gewitter am Dienstag bereits für Verwüstung gesorgt. In Thüringens Landeshauptstadt Erfurt brachten Sturm und Gewitter am Abend einen Großteil des Öffentlichen Nahverkehrs zum Erliegen. „Busse und Bahnen stehen bis auf eine Strecke still“, sagte ein Sprecher der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH der dpa. Umgestürzte Bäume und herabfallende Äste blockierten Schienen und Oberleitungen. „Die Aufräumarbeiten laufen.“ Wie lange es dauere, bis der Stadtverkehr wieder laufe, „kann ich nicht sagen“.
Am Abend warnte der DWD für Teile Brandenburgs und Sachsen-Anhalts vor schweren Gewittern und Unwettern. Der Aufenthalt im Freien solle möglichst vermieden werden, hieß es. Auch Fenster und Türen sollten geschlossen werden. Teils schwere Gewitter sind auch über Bayern gezogen. Für den Südosten des Freistaats gab der Deutsche Wetterdienst gegen 19.30 Uhr Unwetterwarnstufe 3 aus. In der Nacht zu Mittwoch könne es teils heftigen Starkregen und Hagel mit etwa zwei Zentimeter großen Körnern geben, hieß es am Abend. Dann sollen die Gewitter voraussichtlich nachlassen, wie ein Sprecher des Wetterdienstes am Abend sagte.
Warnung vor Unwetter in Deutschland – Gewitter und Hagel in zahlreichen RegionenErstmeldung vom 15. August: München – Nach einem heißen Juli schwächelte das Sommer-Wetter zunächst. In den Alpen fiel mitten im Hochsommer Schnee. Inzwischen ist die Hitze zurück – mit schwüler Luftmasse und hohen Temperaturen im Gepäck. Doch jetzt drohen in Deutschland mehrere Unwetter mit schweren Gewittern, Starkregen und sogar Hagel.

In den kommenden Tagen stehen jeden Tag Gewitter auf dem Plan. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) werden die Unwetter vor allem in der Mitte und im Süden des Landes erwartet. Bereits am Sonntagabend zogen schwere Unwetter über Bayern – zwei Züge fuhren gegen einen Baum. Auch über weite Teile Frankens fegten am Wochenende Gewitterzellen hinweg.
Wer dadurch auf kühlerer Temperaturen hofft, wird allerdings enttäuscht. Der DWD meldete zu den Gewittern eine „starke bis extreme Wärmebelastung“, zudem wird es sehr schwül. Meteorologe Oliver Scheel von wetter.de prognostizierte in den Gewitterzonen Temperaturen von bis zu 33 Grad.
Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: 10 Wetterphänomene, die Sie kennen sollten
Bis Mittwoch (16. August) drohen in weiten Landesteilen kräftige Gewitter mit Starkregen über 20 Liter pro Quadratmeter und Hagel. Anfangs trifft es den Westen, dann bewegt sich die Unwetter-Front in Richtung Osten und Südosten, erklärte Meteorologe Alexander König von wetter.com. Dagegen bleibt der äußerste Westen und Nordwesten weitgehend verschont. Laut DWD wird im Osten und Süden stellenweise eine starke bis extreme Wärmebelastung erwartet.
Unwetter-Alarm in Deutschland: Diese Bundesländer sind besonders betroffenUngemütlich bleibt das Wetter auch am Donnerstag (17. August) in Deutschland. Der DWD rechnet mit Regenschauern mit 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Zudem seien schwere Sturmböen nicht auszuschließen. Dann zieht die Unwetter-Front allmählich ab. Lediglich im Osten und Süden könnte es am Freitag (18. August) noch vereinzelt, aber dennoch heftige Gewitter geben. „Die Tage verlaufen alle halbwegs ähnlich. Oft starten sie schön, später lädt es sich auf und dann kracht es“, sagte Scheel.
In diesen Bundesländern drohen laut DWD bis Donnerstag Gewitter mit Unwetter-Potenzial:
- Baden-Württemberg: Unwetter-Gefahr, starke Gewitter mit Starkregen und Hagel
- Bayern: Dienstag und Mittwoch zunächst heiß und trocken, nachmittags dann schwere Gewitter
- Berlin und Brandenburg: Örtliche Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel, vereinzelt unwetterartig
- Hessen: Gewitter mit Starkregen, stellenweise Unwetter-Gefahr, ab Donnerstag Wetterberuhigung
- Mecklenburg-Vorpommern: Örtliche Gewitter, vereinzelt unwetterartig
- Niedersachsen und Bremen: Zeitweise starke Gewitter, ab Mittwoch Wetterberuhigung
- Nordrhein-Westfalen: Regen und Gewitter, vereinzelt Unwetter möglich, ab Mittwoch nachlassend
- Rheinland-Pfalz und Saarland: Regen und Gewitter, vereinzelt Unwetter möglich, ab Mittwoch nachlassend
- Sachsen-Anhalt: Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen, lokale Unwetter
- Sachsen: Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen, lokale Unwetter
- Thüringen: Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen, lokale Unwetter
Der Nordwesten vom Niederrhein bis über Hamburg nach Schleswig-Holstein spürt abgesehen von Dienstag am wenigsten von der Unwetter-Front über Deutschland, erklärte Meteorologe Scheel. Laut DWD gibt es zwar vereinzelt Gewitter, im Tagesverlauf beruhigt sich das Wetter dann wieder. Am Mittwoch bleibt es überwiegend trocken. Zum Wochenende ist dann wieder Sommer-Stimmung im ganzen Land angesagt. Die Hitze kommt zurück und es bleibt überwiegend trocken. (kas)