„Abstand halten“: Unwetter wüten in Tirol, höhere Pegel am Inn ...

Veröffentlicht am 10. Juni 2024, 06:27 / ©5 Minuten
Symbolfoto
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In Tirol werden in Folge von prognostizierten intensiven, lokalen Niederschlägen von Sonntagabend bis Montagvormittag erhöhte Pegelstände am Inn erwartet
In Tirol werden in Folge von prognostizierten intensiven, lokalen Niederschlägen von Sonntagabend bis Montagvormittag erhöhte Pegelstände am Inn erwartet
Am Wochenende kam es zu schweren Unwettern in Österreich. Die Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz. In Tirol werden aufgrund des Starkregens erhöhte Pegelstände am Inn erwartet.
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Das Land Tirol erwartet in Folge von prognostizierten intensiven, lokalen Niederschlägen von Sonntagabend bis Montagvormittag erhöhte Pegelstände am Inn. Überschwemmungen im Bereich von Bächen und kleinen Fließgewässern könnte die Folge sein. Sonntagabend kam es dann schließlich auch zu schweren Unwettern, vor allem in Teilen der Bezirke Kufstein und Kitzbühel im Unterland. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Verletzt wurde niemand.
Einsatzkräfte ordentlich gefordert
Die Einsatzkräfte mussten wegen umgestürzter Bäume, Erdrutschen und Hagelschauern ausrücken. In Söll im Bezirk Kufstein wurde die Eibergstraße (B 173) durch einen Erdrutsch verlegt. Die Straße wurde daraufhin zwischen dem Kreisverkehr B171 und Söll gesperrt. Ein starker Hagelschauer beschädigte auch mehrere Autos stark, berichtete die Online-Ausgabe der „Tiroler Tageszeitung“.
124 Einsätze
Aus Scheffau am Wilden Kaiser wurden mehrere zerschlagene Dächer, beschädigte Autos und überflutete Keller gemeldet. Dasselbe Bild bot sich laut dem Bericht in der kleinen Gemeinde Schwoich im Bezirk Kitzbühel. Landesweit wurden die Feuerwehren bis zum späten Abend zu insgesamt 124 Einsätzen gerufen. 60 waren vorerst noch am Laufen, hieß es.
20 bis 40 Liter pro Quadratmeter erwartet
Laut der aktuellen Niederschlagsprognose der Geosphere Austria wurden bis Montagvormittag in Teilen Tirols Regenmengen in der Größenordnung von 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter erwartet. Diese könnten jedoch lokal auch deutlich höher ausfallen. Es sei mit schauerartigem Regenfällen zu rechnen, die von Gewittern eingeleitet würden.
Appell an Bevölkerung
Gleichzeitig verzeichnet der Inn auf Grund der momentan starken Schneeschmelze im Engadin und im Tiroler Oberland eine erhöhte Wasserführung, erklärte die Verantwortlichen. Mit dem starken Regen werde der Pegelstand des Inns sowohl im Ober-, als auch später im Unterland ansteigen. „Es sollte unbedingt Abstand zum Inn, als auch zu kleineren Fließgewässern gehalten werden. Meiden Sie zudem überflutete Unterführungen und Gräben“, appellierte der Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, Elmar Rizzoli.
B 171 für gesamten Verkehr gesperrt
Bereits Sonntagnachmittag war es nach starken Regenfällen zu einem Murenabgang oberhalb der Tiroler Straße (B171) in Zams (Bezirk Landeck) gekommen. Die Straße wurde auf 50 Metern Länge verlegt. Die Geröllmassen türmten sich dabei bis zu drei Meter hoch. Die Polizei sperrte die B 171 für den gesamten Verkehr, eine Umleitung über die Autobahn wurde eingerichtet. Eine Wandergruppe – vier Erwachsene und vier Kinder – wurde mit dem Hubschrauber ausgeflogen.
Enorme Schäden, zahlreiche Einsätze
Wenngleich Überschwemmungen beziehungsweise schwere Schäden ausgeblieben waren, hatten bereits Samstagabend Unwetter mit Starkregen und Hagel die Einsatzkräfte im Tiroler Unterland auf Trab gehalten und lokal einige Murenabgänge sowie kleinere Schäden zur Folge gehabt. In Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) wurde etwa ein Pkw mit vier Insassen von einer Mure erfasst und leicht beschädigt. Die Personen blieben unverletzt. Auch in Mariastein und Auffach in der Wildschönau (ebenfalls Bezirk Kufstein) wurden Straßen teils verlegt.
Mehrere Murenabgänge
In Reith im Alpbachtal ereigneten sich gleich mehrere Murenabgänge, berichtete die Polizei. Diese verschmutzten die Alpbacher Landesstraße (L5) stark und machten sie teils unbefahrbar. Dabei kam es auch zu dem Vorfall, bei dem das Auto erfasst wurde. In Mariastein hatten es die Einsatzkräfte mit einer vier Meter breiten und rund drei Meter vom Hang abgerutschten Schlammlawine zu tun. Diese verlegte einen Fahrstreifen der L211. Eine örtliche Umleitung wurde eingerichtet. Verletzt wurde ebenfalls niemand. Wenig später kam es in Auffach zu einem fünf Meter breiten Hangrutsch, der die einspurige Gemeindestraße verlegte. Der Hangrutsch hatte sich in einem sehr steilen Waldstück oberhalb der Gemeindestraße gelöst und stoppte letztlich in einer flachen Wiese unterhalb der Straße.
Auch Einsätze in Kitzbühel
Vereinzelt betroffen vom Unwetter war auch die Stadt Kitzbühel. Im Bereich des Alten Spitals kam es zu einer Verklausung eines Baches, was zu Überschwemmungen führte, meldete die dortige Stadtfeuerwehr. Diese räumte verstopfte Bachläufe frei, um den Wasserfluss wiederherzustellen und weitere Überschwemmungen zu verhindern. Die Feuerwehr stand mit 30 Mann und fünf Fahrzeugen im Einsatz.