Riesiger Wasserschaden: Woolworth in Eutin zur Hälfte gesperrt

Vor einem Monat zog eine Gewitterzelle mit Starkregen über die Region – rund 90 Einsätze zählte allein die Feuerwehr Eutin. Die sintflutartigen Wassermassen sorgten für einen über Stunden andauernden Großeinsatz von mehr als 120 Einsatzkräften. Auch wenn bereits an den Folgetagen viele Schäden wie vollgelaufene Keller und hochgedrückte Gullys wieder beseitigt worden waren, sind die Auswirkungen des Unwetters mitunter noch weitreichend – so beispielsweise bei Woolworth.

In der Eutiner Filiale der Kaufhauskette war am 7. August so viel Wasser ins Untergeschoss gelaufen, dass dieser Teil des Geschäfts in der Peterstraße weiterhin gesperrt ist. „Das Wasser stand hier 15 Zentimeter hoch“, erinnert sich Filialleiterin Madlen Münster. Insofern verwundert es nicht, dass der Fußboden noch feucht ist und aufwendig saniert werden muss.

Am Abend des 7. August hatten die vier Gullys, die sich am Parkplatz an der Rückseite des Gebäudes unmittelbar an den Schaufenstern befinden, die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können. „Der gesamte Parkplatz war ja geflutet“, berichtet Münster weiter. Die Regenmassen und das, was aus der Kanalisation hervortrat, ergoss sich letztlich über die rund 770 Quadratmeter große Verkaufsfläche im Souterrain.

Als das Unglück kurz vor Feierabend eintrat, habe das Mitarbeiter-Team noch zu retten versucht, was zu retten war, sagt Münster. Die Rolltreppen dichtete man sogar auf die Schnelle notdürftig mit Decken ab. Doch innerhalb weniger Minuten hieß es „Land unter“ für das Untergeschoss samt Lager- und anderen Räumen.

Noch viele offene Fragen

„Das Wasser wurde bereits wenige Tage später abgesaugt. Aufgrund von Verschmutzungen und Folgeschäden durch den Wasserschaden ist die Etage allerdings weiterhin gesperrt“, erklärte Diana Schönfeld, Sprecherin der Woolworth GmbH in Unna. Derzeit könne das Unternehmen nicht abschätzen, wann der betroffene Bereich wieder für die Kunden geöffnet werde. Und wie hoch der Schaden insgesamt ausfällt, stehe ebenfalls noch nicht fest.

Der verheerende Wasserschaden ist im Übrigen nicht das einzige Unglück für Woolworth in der Region: So war im vergangenen Dezember die Filiale in Heiligenhafen bei einem Feuer komplett zerstört worden. Hierbei entstand ein Millionen-Schaden. Inzwischen sieht sich das Unternehmen nach einem neuen Standort um. Ebenfalls Pech gibt es zurzeit mit der im Ausbau befindlichen Filiale in Bad Schwartau: Hier ist zwar weder Feuer noch Unwetter dafür verantwortlich, dass die Kunden hier noch nicht einkaufen können, sondern fehlende Genehmigungen. Diese verzögern die Neueröffnung im Zentrum der Marmeladenstadt auf unbestimmte Zeit.

Unterdessen läuft der Geschäftsbetrieb in Eutin trotz Wasserschadens weiter – einige Waren aus dem Untergeschoss sind nun im 530 Quadratmeter großen Erdgeschoss zu finden. Bekleidung, Heimtextilien und Spielzeug seien jedoch zurzeit nicht in der Peterstraßen-Filiale erhältlich, so Schönfeld – es fehlt eben aktuell mehr als die Hälfte der Verkaufsfläche. Das vollständige Sortiment steht insofern im Moment nur an den übrigen Standorten in der Region – in Oldenburg und Lübeck – bereit.