US Open: Alexander Zverev von Zikaden drangsaliert und nach ...
In Adiletten schlappte Alexander Zverev nach draußen, in den Media Garden, was hochtrabender klingt, als er ist. Ein paar Stühle und Tische stehen vor dem Medienzentrum herum, und ein paar Büsche reichen dem amerikanischen Tennisverband (USTA) offenbar, um das kleine Areal zur Gartenlandschaft zu deklarieren. Humor hat die USTA, die die US Open ausrichtet.
Zverev nahm auf einem Hocker Platz, und dann erzählte er der Interviewerin von Sky Sports noch mal das Wesentliche zu seiner zuvor verrichteten Arbeit. Anfangs sei er „nicht aggressiv genug“ gewesen, Zverev hatte den ersten Satz 3:6 verloren. Ab dem zweiten Satz habe er aber „den Ball früher genommen“, ab da lief es, so gut, dass er schlussfolgerte: „Die letzten drei Sätze waren die besten, die ich in diesem Turnier gespielt habe.“
Der Weltranglistenzwölfte Fritz, der im April in München das Finale erreicht hatte, befindet sich in einer ähnlichen Lage wie Zverev, das macht das Duell noch pikanter. „Ich bin jetzt an dem Punkt angelangt, an dem ich immer noch glücklich bin, das Viertelfinale zu erreichen, aber ich wäre nicht glücklich, wenn es hier endet“, sagte der 26-Jährige zu seinen Ambitionen: „Ich bin definitiv an einem Punkt, an dem ich wirklich mehr will als das.“ Fritz hat dabei zusätzlich den Druck der Heimat im Nacken, der letzte Amerikaner, der im Männereinzel die US Open gewann, war 2003 Andy Roddick. Danach gingen die Trophäen bekanntlich vor allem nach Europa, zu den Herren Federer, Nadal und Djokovic.
Die Krux ist, dass entweder für Zverev oder Fritz der Weg endet, der Sieger am Dienstag hat dafür die Aussicht, mit nur noch einem weiteren Erfolg im Finale zu stehen. So weit will Zverev aber nicht blicken, er will bloß nicht irgendwelche Dämonen wecken. „Als Nächstes kommt Taylor Fritz“, sagte er entschlossen, „das ist das Einzige, was mich interessiert.“