Julia Scheib ist im WM-Riesentorlauf Österreichs Alleinunterhalterin
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Am Donnerstag gibt es nur eine Österreicherin, die eine Medaille holen kann. Die Hoffnung ruht auf Julia Scheib, die das Glück und die Konstanz erzwingen will.
Es ist der WM-Bewerb, in dem Österreich die geringsten Chancen auf eine Medaille hat. Zwei brutale Fakten, die das unterstreichen: Der letzte rot-weiß-rote Sieg in dieser Disziplin war im März 2016. Und ins ÖSV-Team schaffte es eine, die es in diesem Winter nie in die Top 30 schaffte. Die Hoffnungen im Riesentorlauf am Donnerstag (10/13.15 Uhr, live ORF 1 und SN-Ticker) ruhen auf Julia Scheib.
Scheib: "Bin am schnellsten und unkonstantesten"
Die Steirerin war in den jüngsten fünf Riesentorläufen, die sie beendet hat, nie schlechter als Sechste - Laufbestzeiten inklusive. In Sölden schaffte es die 26-Jährige erstmals in ihrer Karriere auf das Podest. Scheib ist sehr schnell und angriffslustig, bewegt sich im Gegensatz zu den anderen österreichischen Technikerinnen stets am Limit, was aber auch auf Kosten der Konstanz geht. "Favoritinnen sind sicher andere. Um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass ich von denen, die am schnellsten sind, die bin, die auch am unkonstantesten ist", bringt es Scheib auf den Punkt. Bringt sie wiederum zwei Läufe ohne großen Fehler ins Ziel, ist ihr alles, sogar Gold, zuzutrauen. Dazu brauche es auch das nötige Glück. "Ich denke, das Glück muss ich auch ein bissel erzwingen", sagt Scheib.
Truppe: "Ich bin nicht mal Außenseiterin"
Ganz anders sieht die Ausgangslage bei den anderen drei Österreicherinnen aus. Zwar hat das ÖSV-Team bis jetzt in der Außenseiterrolle aufgezeigt, aber holt außer Scheib wer eine Medaille, würde das nun in die Kategorie große Überraschung bis Jahrhundertsensation fallen. Stephanie Brunner ist als zweitbeste Österreicherin 23. im Riesentorlaufweltcup, Katharina Liensberger 31. und Katharina Truppe gar seit Dezember 2023 ohne Punkte. "Ich bin dabei, als Auffüllerin. Ich gehöre hier nicht einmal zu den Außenseiterinnen", sagt Katharina Truppe erfrischend ehrlich über ihre Ausgangsposition. Die Kärntnerin, die am Dienstag mit Stephanie Venier Bronze in der Teamkombination geholt hatte, ersetzt die verletzte Ricarda Haaser.
Der Weg zu Gold führt über Federica Brignone, Lara Gut-Behrami, Alice Robinson, Sara Hector, Zrinka Ljutić - oder vielleicht Julia Scheib.