24-jähriger Afghane fuhr in München in Menschenmenge ...

Asylwerber verübte Attentat bei einer Demonstration der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in der bayerischen Hauptstadt. Der neuerliche Anschlag heizt den Wahlkampf in Deutschland auf.
13.02.2025 um 11:33
Einen Tag vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hat am Donnerstagvormittag ein Anschlag die bayerische Hauptstadt aufgeschreckt. Ein 24-jähriger afghanischer Asylwerber fuhr mit einem weißen Mini Cooper in der Innenstadt in eine Menschenmenge, die sich zu einem Demonstrationszug der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi formiert hatte. Nach ersten Angaben wurden laut Polizeiangaben mindestens 28 Menschen verletzt, einige davon schwer. Unter den Verletzten sind auch Kinder. Nach Augenzeugenberichten soll der Lenker noch beschleunigt haben, bevor er in die Gruppe raste. Am Schauplatz des Terrors zeigten sich Szenen des Chaos, Kleidungsstücke und Gegenstände waren kreuz und quer auf dem regennassen Asphalt verteilt.
Die Polizei hat den Täter umgehend festgenommen. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr, heißt es. Verdi hält in deutschen Städten Warnstreiks ab, in München sollen sich mehr als 2000 Menschen versammelt haben. Zu Mittag eilten Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) sowie Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zu einem Lokalaugenschein. Söder zeigte sich nach den jüngsten Anschlägen in Deutschland geschockt. Für ihn sei dies ein weiterer Beleg, „dass sich in Deutschland etwas ändern muss - und zwar rasch“. Herrmann erklärte, der Täter sei bisher bereits durch einige Kleindelikte aufgefallen.
Anschläge in Magdeburg und Aschaffenburg
Zwei Attentate hatten Deutschland in den vergangenen Monaten erschüttert und nicht zuletzt den Wahlkampf für die Bundestagswahl am 23. Februar geprägt. Bei einer Amokfahrt auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg kamen im Dezember sechs Menschen ums Leben, bei einem Anschlag in Aschaffenburg vor mehreren Wochen zwei Menschen, darunter ein zweijähriges Kind. Die Anschläge führten zur Verschärfung der Asyldebatte im Wahlkampf und zu einer Kontroverse über die Kooperation mit der AfD. Die Rechtspopulisten stimmten einem Gesetz der Union zu, die die Zuwanderung begrenzen sollte. Das Gesetz verfehlte allerdings eine Mehrheit im Bundestag.
Zur Eröffnung der Sicherheitskonferenz werden Dutzende Spitzenpolitiker aus Deutschland, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Vizekanzler Robert Habeck oder CDU-Chef Friedrich Merz in München erwartet - neben internationalen Gästen, etwa US-Vizepräsident J.D. Vance, Außenminister Marco Rubio, Wolodymyr Selenskij, der ukrainische Präsident, oder Emmanuel Macron. München ist zur Zeit der Konferenz im Februar stets eine Hochsicherheitszone, heuer wohl noch mehr als sonst. (red.)