FC Bayern suspendiert Mané – Sané spricht sich gegen sofortigen ...
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Erstellt: 14.04.2023, 20:07 Uhr
Von: Manuel Bonke, Philipp Kessler
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Der FC Bayern München hat Sadio Mané nach seinem Schlag gegen Leroy Sané suspendiert. Nach seiner Verletzung entwickelte sich der Senegalese zum Sorgenkind.
München - Bevor das Training des FC Bayern am Donnerstag startete, musste Sadio Mané nach seiner Prügelattacke auf Leroy Sané zum Rapport bei Trainer Thomas Tuchel und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Danach ging es für die beiden Spieler auf den Platz, wo Tuchel das Gespräch mit dem senegalesischen Superstar suchte. Die entscheidende Frage: Was geschieht mit Mané? Geldstrafe? Suspendierung? Rauswurf?
Sadio Mané |
31 |
FC Bayern München |
Linksaußen |
Im Laufe des Nachmittags teilte der deutsche Rekordmeister als Strafmaß offiziell mit, dass Mané am kommenden Samstag nicht im Kader für das Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim stehen werde: „Grund ist ein Fehlverhalten Manés nach dem Champions League-Spiel des FC Bayern bei Manchester City. Zusätzlich wird Mané eine Geldstrafe erhalten.“ Eine harte Sanktion, nachdem Mané seinem Teamkollegen nach dem 0:3 in Manchester ins Gesicht geschlagen hatte, die zeigt: Es reicht!
Glück für Mané, der sich mittlerweile vor dem gesamten Team entschuldigt hat: Sané zeigte Größe und soll sich nach tz-Informationen gleich gegen eine noch härtere Strafe ausgesprochen haben. Mané erlebt derzeit keine einfachen Tage: Am Wochenende war seine Tante verstorben, zu der Mané ein sehr inniges Verhältnis hatte. Ein Grund für den Ausraster des 31-Jährigen – oder war doch nur Sané der Auslöser? Nach tz-Informationen soll der DFB-Star zu Mané im Zwist auf Englisch „Lass mich in Ruhe...“ gesagt haben. Offenbar zu viel für Mané. Pikant: In England wurde bereits seit Längerem gemunkelt, dass Liverpool ihn auch wegen seiner zwiespältigen Persönlichkeit ziehen ließ.

Er kam als Sonnyboy im Sommer für 32 Millionen Euro vom FC Liverpool nach München und sollte die Lücke schließen, die Robert Lewandowski mit seinem Abgang im Angriff hinterlassen hatte. Das gelang ihm in den vergangenen acht Monaten nicht. Als sogenannter „Statement-Transfer“ angekündigt bleibt Mané mittlerweile nicht nur sportlich, sondern auch menschlich hinter den Erwartungen zurück. Bei einem geschätzten Jahresgehalt von über 20 Millionen Euro ein exorbitant teures Missverständnis. Zumal innerhalb der Mannschaft schon seit längerer Zeit über das Preis-Leistungsverhältnis des Angreifers getuschelt wird.
In 20 Spielen gelangen Mané lediglich sechs Treffer und fünf Torvorlagen. Ein unangefochtener Stammspieler war Afrikas Fußballer des Jahres in München noch nie. Daran hat freilich auch seine 105-tägige Ausfallzeit nach einer Operation am Wadenbeinköpfchen einen Anteil, weshalb Mané auch die Weltmeisterschaft in Katar verpasste. Seitdem wirkt er bei Einwechslungen häufig wie ein Fremdkörper im Bayern-Spiel.
FC Bayern München: Mané wird zum SorgenkindDabei ging der Klub einige Kompromisse ein, um den neuen Superstar glücklich zu machen. Unter anderem wurde Mané-Kumpel Desire Segbe für die Bayern-Amateure verpflichtet, obwohl der 29-Jährige aufgrund seines fortgeschrittenen Alters gar nicht ins Profil der Regionalliga-Mannschaft passte. Und: Als Mané mit den Neuzugängen Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui vorübergehend im Hotel Vierjahreszeiten wohnte, bekam er eine deutlich größere Bleibe, während sich die anderen beiden mit normalen Zimmern zufrieden geben mussten.
Die Rekord-Torjäger des FC Bayern München
Nun liegt es an Tuchel, Mané nach dessen Aussetzer wieder ins Team zu integrieren. Nach dessen Auftritt in Freiburg am vergangenen Wochenende lobte Tuchel seinen Spieler noch: „Was ihm wahrscheinlich am meisten helfen würde, ist ein Tor, aber er hat große Schritte gemacht im Vergleich zu den letzten Wochen.“ Gegen Hoffenheim wird Mané dies verwehrt. (Manuel Bonke, Philipp Kessler)