Muslime beten in allen Moscheen für Terror-Opfer von Villach
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Die Islamische Glaubensgemeinschaft ruft in allen Moscheen Österreichs zu Gebeten für die Opfer des Terroranschlags in Villach auf. Deren Präsident Ümit Vural kommt zu einem Friedensgebet am Freitag nach Villach und beteiligt sich auch am Gedenken der Kirchen am Dienstag.
18.02.2025 um 14:16
Zu einem islamischen Friedensgebet in Villach in Gedenken an die Opfer des Terroranschlags vom vergangenen Samstag ladet die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ein. Ümit Vural wird am Freitag um 13.30 Uhr im Bosniakischen Kulturzentrum der Stadt gemeinsam mit weiteren hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Glaubensgemeinschaft anwesend sein.
Ein 23jähriger Syrer hat am Samstag Nachmittag mit einem Messer einen 14-Jährigen getötet und fün Personen verletzt. Zwei waren auch am Dienstag noch auf der Intensivstation in Behandlung.
Beim Freitagsgebet sollen in allen Moscheen der IGGÖ österreichweit Bittgebete für die Opfer des Terroranschlags und ihre Hinterbliebenen gesprochen werden. „Diese Gebete sollen Trost spenden und die Solidarität der muslimischen Gemeinschaft mit allen Betroffenen zum Ausdruck bringen“, heißt es in einer Aussendung der IGGÖ.
„Solidarität und Mitgefühl“
Bereits für Dienstagabend (18. Februar) haben der Leiter der Villacher Moschee und zugleich IGGÖ-Schuraratsvorsitzende Esad Memi gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Islamischen Religionsgemeinde Kärnten ihre Teilnahme an der offiziellen Trauerveranstaltung in Villach angekündigt, „um die Solidarität und das Mitgefühl der muslimischen Gemeinschaft zu unterstreichen“, so die Aussendung. Ein Gedenkmarsch unter Glockengeläut aller christlichen Kirchen Villachs und ein ökumenischer Gottesdienst in der Stadthauptpfarrkirche St. Jakob mit Diözesanbischof Josef Marketz und Superintendent Manfred Sauer bilden den Höhepunkt des gemeinsamen Gedenkens der Religionen und der Stadt Villach, zu dem sich auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg angekündigt hat.
„Klare Ablehnung von Gewalt“
Auch das für Freitagnachmittag angesetzte muslimische Gebet soll „ein Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die klare Ablehnung von Gewalt“ sein sowie auch von „Einheit, Respekt und Dialog“, teilte die IGGÖ mit. Alle Interessierten seien eingeladen, „teilzunehmen und gemeinsam für eine friedliche Gesellschaft einzutreten“. Die Glaubensgemeinschaft bete für die Opfer von Gewalt und Terror und setze sich für ein „respektvolles, friedliches Miteinander“ ein, erklärte Imam Esad Memi, der weiters auch Fachinspektor für den islamischen Religionsunterricht ist. Die neue Moschee in Villach sei ein „Symbol für den Dialog und das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt“. (Red.)