Villach: Drei Opfer nach Messerattentat auf Intensivstation

Die Tat hatte sich Samstagnachmittag in der Innenstadt, in der Nähe des Hauptplatzes, ereignet. Der Täter, ein aufenthaltsberechtigter syrischer Staatsbürger, wurde nach kurzer Zeit festgenommen.
Wie Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte, hatte der 23-Jährige kurz vor 16.00 Uhr auf Passanten eingestochen. Ein Zeuge hatte den Vorfall beobachtet, er fuhr den Täter daraufhin mit dem Auto an. Bei ihm handelt es sich um einen 42-jährigen Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt. „Er wollte in Richtung Innenstadt, da waren Kinder auf der Straße – das konnte ich nicht zulassen“, erzählte der Mann der „Kronen Zeitung“. Im Chaos der Situation hätten Passanten auf sein Auto eingeschlagen, weil sie ihn für „den Bösen“ hielten.
Laut Polizei wurden durch das Eingreifen des 42-Jährigen wohl weitere Angriffe verhindert. Der Täter wurde kurz darauf festgenommen. Nach ersten Informationen ist er bisher polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten.
Bei den Opfern handelt es sich um vier Österreicher – dazu zählt auch der getötete 14-Jährige – und einen irakischen Staatsbürger. Beim sechsten Opfer war die Staatsbürgerschaft noch unbekannt. Wie Dionisio betonte, vergingen zwischen dem ersten Notruf und der Festnahme des Täters lediglich sieben Minuten.
Das Motiv war vorerst unbekannt. Ob es eine Beziehung zwischen dem Täter und den Opfern gegeben hat, war vorerst ebenso unklar. Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung hat gemeinsam mit dem Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Während des Polizeieinsatzes war auch der Zugverkehr eingeschränkt – der Villacher Hauptbahnhof liegt ganz in der Nähe des Tatortes.
Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) hielt am Samstagabend außerdem noch fest, dass der Täter „nie in der Bundesbetreuungseinrichtung Villach (also im Asylheim Langauen) untergebracht war“. Entsprechende Behauptungen in Onlineartikeln seien falsch – laut Polizeiauskunft ist der Mann asylberechtigt, „in Einrichtungen der BBU sind aber nur Menschen untergebracht, deren Asylantrag noch nicht beschieden wurde“.
Das Bundesministerium für Inneres (BMI) hat noch am Samstagabend eine Upload-Plattform für Videos und Fotos aktiviert. Auf können Privatpersonen Wahrnehmungen, Videos oder Fotos von der Tat oder vom Umfeld hochladen. Darüber hinaus werden Hinweise auch bei jeder Polizeidienststelle entgegengenommen. Das BMI startete außerdem noch einen Appell: „Bitte veröffentlichen Sie keine Fotos oder Videos vom Einsatz in sozialen Netzwerken – das schützt laufende Ermittlungen, die Opfer und die Einsatzkräfte.“