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Kriechmayr-Sturz trübte Wengen-Festival mit Odermatt-Show

KriechmayrSturz trübte WengenFestival mit OdermattShow
Der Oberösterreicher dürfte sich bei dem Crash im Ziel-S eine Knieverletzung zugezogen haben. Die weiteren ÖSV-Läufer präsentierten sich enttäuschend. Schweizer Odermatt gewann vor Teamkollegen Von Allmen
Vincent Kriechmayr rutschte nach seinem Malheur auf einem Bein ins Ziel, er dürfte sich am rechten Knie verletzt haben.
Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

Wengen – Marco Odermatt hat zurückgeschlagen und das Duell mit Franjo von Allmen um den Sieg beim Abfahrtsklassiker in Wengen für sich entschieden. Zum bereits vierten Mal bei vier Abfahrten in der Saison lagen am Ende zwei Schweizer auf Platz eins und zwei. Der Slowene Miha Hrobat wurde Dritter. Überschattet wurde das Schweizer Volksfest am Samstag durch einen Sturz von ÖSV-Ass Vincent Kriechmayr, der sich bei seinem Crash im Ziel-S am rechten Knie verletzt haben dürfte. Eine Diagnose stand noch aus.

Kriechmayr drückte es in der scharfen Rechtskurve vor dem Ziel nach hinten, er verlor daraufhin die Kontrolle und konnte sich nicht auf den Beinen halten. Der Oberösterreicher schlug heftig in das Sicherheitsnetz ein, konnte aber bald selbstständig aufstehen und rutschte sichtlich mitgenommen und mit Schürfwunden auf einem Bein ins Ziel. Danach wurde er teilweise gestützt. Laut ORF-Informationen wurde Kriechmayr, der von argen Verletzungen bisher verschont geblieben war, anschließend per Helikopter nach Österreich geflogen, wo er genauer untersucht werden sollte.

Das rechte Bein wollte Kriechmayr nach seinem Sturz nicht mehr belasten.
Foto: EPA/PETER KLAUNZER

Das Rennen war nach Kriechmayrs Abflug etwa 15 Minuten unterbrochen. Wenig später verletzte sich auch der Franzose Blaise Giezendanner bei einem Sturz und sorgte für die nächste Pause. Diesmal musste der Hubschrauber eingesetzt werden.

Odermatt überstrahlte alle

Odermatt stand zu diesem Zeitpunkt schon vor seinem 43. Weltcup-Sieg und dem dritten in Wengen in der Königsdisziplin Abfahrt. Nach seinem enttäuschenden siebenten Platz im Super-G fuhr der 27-Jährige mit dem Messer zwischen den Zähnen. Von Allmen, der Super-G-Sieger vom Freitag, war direkt vor ihm abgefahren und hatte Hrobat zwei Zehntelsekunden abgenommen. Odermatt schaffte es mit einem famosen Lauf, noch einmal 0,37 Sekunden schneller zu sein.

Marco Odermatt räumt weiter ab.
Foto: AFP/FABRICE COFFRINI

"15 Sekunden vor meinem Start habe ich sehr, sehr viele Schweizer jubeln gehört, direkt neben dem Starthaus", sagte Odermatt, der mit 2:22,58 Minuten auch einen neuen Streckenrekord aufstellte, im ORF. "Das gab mir irgendwie einen Boost und zeigte, es ist noch alles möglich." Nach seiner Fahrt rief er im Zielstadion: "This is my house!"

Streckenrekord pulverisiert

Bis diesen Samstag hat der 1997 von Kristian Ghedina aufgestellte Streckenrekord von 2:24:23 Minuten gehalten, doch bereits der mit Startnummer eins gekommene und letztlich drittplatzierte Slowene Hrobat war in 2:23,15 Minuten mehr als eine Sekunde schneller als der Italiener seinerzeit.

Von Allmen erklärte, er habe versucht, die Erlebnisse vom Vortag in positive Energie umzuwandeln. "Das hat ganz gut funktioniert", sagte der 23-Jährige. "Gestern war ein langer Tag tatsächlich, mit vielen Emotionen zu verarbeiten und dem einen oder anderen Termin mehr." Für die Schweizer Männer war es der schon neunte Sieg in diesem Weltcup-Winter und das insgesamt fünfte Mal, dass zwei Eidgenossen auf eins und zwei landeten.

Schwache Österreicher

Die übrigen Österreicher hatten nichts mitzureden und verursachten Ernüchterung beim Blick auf die Ergebnisliste. Bester wurde Otmar Striedinger als 17. (+2,39). Der Kärntner fuhr als einziger ÖSV-Athlet unter die besten 20. Stefan Babinsky (+2,76) reihte sich als 21. ein. Für Daniel Hemetsberger (28./2,93), Stefan Rieser (30./2,95) und Stefan Eichberger (32./+3,18) gab es mit höheren Startnummern sehr wenig bis nichts mehr zu holen.

Sturm vor dem Start

Die Abfahrt hatte mit einer 15-minütigen Verspätung begonnen, nachdem am Vormittag heftiger Föhnwind gewütet hatte. Es gab Schneeverwehungen und Infrastruktur auf der Rennstrecke wurde beschädigt. Dazu musste der Betrieb jenes Sessellifts, den die Athleten benutzen, einige Zeit eingestellt werden.

Am Sonntag wird das Wengenwochenende mit dem Slalom (10.15 bzw. 13.15 Uhr, ORF 1) abgeschlossen, danach geht es weiter nach Kitzbühel, wo von Freitag bis Sonntag ein Super-G, eine Abfahrt und ein Slalom am Programm stehen. (APA, red, 18.1.2025)

Weltcup-Abfahrt der Männer am Samstag in Wengen:

1. Marco Odermatt (SUI) 2:22,582. Franjo Von Allmen (SUI) 2:22,95 +0,37 3. Miha Hrobat (SLO) 2:23,15 +0,57 4. Dominik Paris (ITA) 2:23,27 +0,69 5. Cameron Alexander (CAN) 2:23,29 +0,716. Bryce Bennett (USA) 2:23,41 +0,837. Justin Murisier (SUI) 2:23,76 +1,18 8. Lars Rösti (SUI) 2:23,85 +1,27 9. James Crawford (CAN) 2:23,86 +1,28 10. Florian Schieder (ITA) 2:23,95 +1,37 11. Ryan Cochran-Siegle (USA) 2:24,03 +1,45 12. Stefan Rogentin (SUI) 2:24,24 +1,66 13. Mattia Casse (ITA) 2:24,31 +1,73 14. Maxence Muzaton (FRA) 2:24,68 +2,10 15. Sam Morse (USA) 2:24,75 +2,17 16. Jared Goldberg (USA) 2:24,96 +2,38 17. Otmar Striedinger (AUT) 2:24,97 +2,39 18. Nils Allegre (FRA) 2:24,99 +2,4119. Elian Lehto (FIN) 2:25,13 +2,55 20. Matthieu Bailet (FRA) 2:25,29 +2,71 21. Stefan Babinsky (AUT) 2:25,34 +2,76 22. Jan Zabystran (CZE) 2:25,36 +2,7823. Henrik Von Appen (CHI) 2:25,44 +2,86 24. Adrian Smiseth Sejersted (NOR) 2:25,47 +2,89Adrien Theaux (FRA) 2:25,47 +2,89 26. Brodie Seger (CAN) 2:25,48 +2,90 27. Luis Vogt (GER) 2:25,50 +2,92 28. Daniel Hemetsberger (AUT) 2:25,51 +2,93Benjamin Jacques Alliod (ITA) 2:25,51 +2,93 30. Stefan Rieser (AUT) 2:25,53 +2,95

Weiter: 32. Stefan Eichberger (AUT) 2:25,76 +3,18 38. Manuel Traninger (AUT) 2:26,25 +3,67 43. Andreas Ploier (AUT) 2:27,07 +4,49 48. Christopher Neumayer (AUT) 2:28,08 +5,50

Ausgeschieden: Vincent Kriechmayr (AUT), Romed Baumann (GER), Fredrik Möller (NOR), Blaise Giezendanner (FRA)

Disqualifiziert: Alexis Monney (SUI)

Gesamtwertung (nach 19 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 8662. Henrik Kristoffersen (NOR) 574 3. Loic Meillard (SUI) 482 4. Franjo Von Allmen (SUI) 391 5. Atle Lie McGrath (NOR) 382 6. Lucas Pinheiro Braathen (BRA) 370 7. Clement Noel (FRA) 340 8. Timon Haugan (NOR) 333 9. Vincent Kriechmayr (AUT) 299 10. Mattia Casse (ITA) 272

Abfahrt Männer (4):

1. Marco Odermatt (SUI) 3252. Franjo Von Allmen (SUI) 243 3. Justin Murisier (SUI) 1784. Miha Hrobat (SLO) 172 5. Cameron Alexander (CAN) 134 6. Nils Allegre (FRA) 121 7. Alexis Monney (SUI) 120 8. Bryce Bennett (USA) 112 9. Ryan Cochran-Siegle (USA) 10610. James Crawford (CAN) 93

Mannschaft Männer (19):

1. Schweiz 33952. Norwegen 19023. Österreich 16824. Frankreich 1525 5. Italien 1125

Nationencup (35):

1. Schweiz 56042. Österreich 3511 3. Italien 2757 4. Norwegen 2460 5. USA 2002

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