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Vincent Kriechmayr: Die Diagnose nach seinem schweren Sturz ist da

Vincent Kriechmayr Die Diagnose nach seinem schweren Sturz ist da
Im Ziel-S bei der Abfahrt in Wengen wurde der Druck zu hoch: Vincent Kriechmayr flog ins Netz, zerrte sich das Innenband am Knie. Die WM wackelt gehörig.

Aktuell scheint der Ski-Gott kein Österreicher zu sein. Denn diese Saison ist bereits die schlechteste für Österreichs Herren der Geschichte – und nun wackelt für die WM im eigenen Land auch noch die größte (und einzige?) Hoffnung auf Medaillen in den Speed-Bewerben: Vincent Kriechmayr stürzte im berüchtigten Ziel-S bei der Abfahrt von Wengen, krachte bei hohem Tempo ins Netz. Zwar ließ es sich der Oberösterreicher nicht nehmen, selbst auf einem Ski ins Ziel zu rutschen, doch waren die sichtbaren Spuren des Crashes im Gesicht nach dem Aufprall im Netz nicht die einzigen Folgen.

Schon im Ziel war am Humpeln des 32-Jährigen zu erkennen, dass etwas mit dem rechten Knie nicht in Ordnung war, die Diagnose nach dem eiligst organisierten Transfer zurück nach Österreich ins Klinikum Hochrum brachte dann traurige Gewissheit: Kriechmayr, der bisher von schweren Verletzungen in seiner Karriere verschont geblieben war, erlitt bei dem Sturz wie sich nach einem MRT herausstellte, eine starke Zerrung des Innenbands im rechten Knie. Das heißt: Kitzbühel ist für Kriechmayr mit Sicherheit kein Thema, die WM in Saalbach ist für den Doppel-Weltmeister von Cortina 2021 aber zumindest denkbar, auch wenn es ein Wettlauf mit der Zeit wird.  

„Glück im Unglück“

„Vincent hatte heute Glück im Unglück. Er beginnt sofort mit therapeutischen Maßnahmen und eine Kontrolluntersuchung in den nächsten Tagen wird Aufschluss geben, wie schnell er wieder in das Training einsteigen kann“, sagte Christian Hoser, der behandelnde Arzt.

Kriechmayr will auf jeden Fall um seine Teilnahme in Saalbach kämpfen: „Im Grunde geht es mir gut und ich bin froh, dass es so ausgegangen ist. Jetzt werde ich alles daransetzen, bis zur WM wieder so fit wie möglich zu sein. Zuerst dachte ich, die Verletzung sei schlimmer, weil ich das Bein kaum belasten konnte, von daher kann man definitiv von Glück im Unglück sprechen. Jetzt muss ich von Tag zu Tag schauen und werde alles geben, um schnell wieder fit zu werden“,

Trauriger Höhepunkt

Was war passiert? Kriechmayr, der allerdings nichts mit den vordersten Plätzen zu tun gehabt hätte, fuhr im Ziel-S eine enge Linie, wurde dabei aber nach hinten gedrückt, verlor die Kontrolle und krachte heftig gegen das Sicherheitsnetz, konnte aber bald selbstständig aufstehen, wenngleich er benommen war.  

Kriechmayrs Aus war der traurige Höhepunkt der nächsten Pleite für Österreichs Abfahrer. Denn seinen Ausfall vermochten auch seine Teamkollegen nicht wettzumachen. Otmar Striedinger war auf Rang 17 der „beste“ ÖSV-Abfahrer, Stefan Babinsky wurde 21. Für Daniel Hemetsberger und Stefan Rieser gab es als 29. und 30. gerade noch Punkte, die blieben Stefan Eichberger (32.) Manuel Traninger (38.), Andreas Ploier (43.) und auch Christopher Neumayer (48. und Letzter des Klassements) verwehrt. Ein Debakel, aber nicht das schlimmste: Denn auch 2016 war bei der Abfahrt in Val d‘Isère Matthias Mayer als 17. der beste Österreicher gewesen.

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